Atelierbesuch bei Peter Buggenhout
Die Gänge wechseln
Michael Krajewski im Gespräch mit Peter Buggenhout, Willem Boel und Maxime Brigou
Peter Buggenhout schafft komplexe skulpturale Installationen aus abjekten Materialien: Weggeworfenem und Ausgeschiedenem. Er arbeitet in Serien, die er über Jahre hinweg verfolgt, darunter The Blind Leading the Blind, Gorgo und Mont Ventoux. Bekannt geworden ist er durch mit Staub bedeckten Skulpturen, die sich einer einfachen Darstellung entziehen und visuell fast unbeschreiblich sind. Inzwischen bearbeitet er auch „edlere“ Materialien wie Marmor oder Glas. So konstruiert er autonome Objekte, die die Wahrnehmung herausfordern, der Unvorhersehbarkeit unserer Realität entsprechen und anregen können zur Reflexion über die allgemeine Komplexität der Welt und unsere Unfähigkeit, sie vollständig zu begreifen oder zu bewältigen. Auf Buggenhouts Wunsch hin nehmen die langjährigen Mitarbeiter*innen Willem Boel und Maxime Brigou am Gespräch in seinem Genter Atelier teil.
Michael Krajewski: Die großformatigen Skulpturen und Installationen, gefertigt aus unterschiedlichen Materialien, können ganze Räume füllen, ihr Umfang und Gewicht erfordern Erfahrung, sorgfältige Planung und Ausarbeitung. Im Streben nach Komplexität widersetzen sie sich Lesbarkeit, einfachen Vergleichen oder gar Erzählungen. In der Tradition von Dada, Arte Povera oder Minimalismus verwenden Sie „arme“ Materialien, die oft mit Verfall und Zerstörung in Verbindung gebracht werden. Der handwerkliche Prozess und allein ihre Größe erfordern die Zusammenarbeit mit Assistent*innen, typischerweise anderen Bildhauer*innen mit eigenständiger Praxis. Lassen wir unser Gespräch mit einem Blick auf das Arbeiten im Studio beginnen.
Peter Buggenhout: Dabei gibt es für auftretende Probleme stets mehrere Lösungen. Ich ziehe alle Optionen in Betracht, einschließlich der meiner Assistent*innen. Für mich…