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Atelierbesuche · von Larissa Kikol · S. 298 - 305
Atelierbesuche ,

Atelierbesuch bei Jenny Brosinski

Abstrakte Malerei heißt auch, einen Halt zu verlieren.
Ein Ateliergespräch von Larissa Kikol

Jenny Brosinski hat ihren festen Platz in der neuen, abstrakten Malerei gefunden. Sie prägt die Ästhetik einer jungen Generation, die sich von ihren Vorgänger*innen, wie von den amerikanischen, abstrakten Expressionisten, abhebt. Brosinskis Stil lässt sich als expressiver Minimalismus oder auch als dirty Minimalismus bezeichnen. Ihre Arbeiten sind gestisch und sinnlich, aber auch extrem cool und leicht. Figürliche Elemente tauchen immer mal wieder an unerwarteten Stellen auf, mal sind es Schriften, mal Tiere oder halbe Comic-Figuren. In ihrem Atelier in Berlin-Weißensee traf ich die Künstlerin, die stets in einem blauen Mechaniker-Overall die Tür aufmacht. Neben einem Bodengelage aus Farben und Sprühdosen, verteilte sich auch jede Menge Spielzeug von ihrem Sohn. Dazwischen überlegte sie gerade, was ihr neuestes Bild noch braucht, um fertig zu werden.

Larissa Kikol: Mich interessiert, wie es anfing. Wie kamst du zur abstrakten Malerei?

Jenny Brosinski: Ich habe zuerst nur figürlich gezeichnet, auch viele Portraits. Aber relativ schnell, so mit 16 oder 17 Jahren, verlor ich daran das Interesse. Das war plötzlich etwas wie eine Beschäftigungstherapie. Und dann war für mich diese Art zu Zeichnen auch einfach erschöpft; ich hätte ja auch Fotos machen können. Ich wollte irgendwie wieder zurück zu den Wurzeln, mir eine Freiheit zurückerobern, die ich ganz früher ja mal hatte, als ich weniger wusste.

Du meinst als Kind?

Ja. Wo du ganz unbedarft und aus dir heraus so ein Zentrum für dich erfasst. Also auf dem Papier. Kinder…


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