Demas Nwoko
Ästhetiken der Kunst und Kultur Afrikas
Die Kunst ist dem Menschen immer ein künstlicher Quell ästhetischer Erfahrung gewesen, eine Nachahmung des schöpferischen Prozesses der Natur in dem Bestreben, etwas unendlich Gutes zu vollbringen. Mit der Kunst hat der Mensch eine ideale Form von Schönheit geschaffen, die, wenn sie gelungen ist, auf Dauer ästhetische Gültigkeit besitzt. Gute Kunst ist für alle Zeiten gut, vielleicht als einzige Handlung des Menschen, die diese Meisterleistung der Natur vollbringt.
Ein gutes Kunstwerk ist also Quell ewig gültiger ästhetischer Erfahrung. Darum hat der Mensch in Zeiten emotionaler Belastung immer Zuflucht und Trost in künstlerischer Betätigung gesucht, um zur Ruhe zu kommen und absolute Entspannung zu finden.
Ästhetische Erfahrungen machen wir in den zwei Dimensionen unserer Existenz, auf materieller und immaterieller Ebene.
Die materielle Dimension, das sind die physischen Elemente des Lebens, die wir körperlich, durch Sehen, Fühlen, Schmecken, erfahren und die uns beeinflussen, so wie wir sie beeinflussen. Die physischen Elemente lassen sich in Zeit und Raum wahrnehmen und erklären, zu ihnen zählen Pflanzen und Tiere, künstliche Dinge wie Werkzeuge, Bauwerke, Kleidung und Schmuck, Nahrung, manche Künste und die Himmelskörper. Das sind Dinge, die wir sehen, fühlen oder schmecken können.
Die immaterielle Ebene liegt in den Dimensionen von Herz und Geist, dort, wo unsere Erfahrung seelisch orientiert ist. Sie kommuniziert mit uns über das Gehör, die Nase und, wie ich es nennen möchte, über die Denk-Aktion der Seele. Das Ergebnis dieser Erfahrung wird in der Regel in emotionale Impulse umgesetzt und äußert sich in unseren körperlichen Reaktionen. Da sich…