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Ausstellungen: Herford · von Michael Stoeber · S. 308 - 309
Ausstellungen: Herford , 2006

Michael Stoeber
Asta Gröting

»The Inner Voice«
Marta Herford, 22.1. – 5.3.2006

Jan Hoet, Ex-Documenta-Chef, Museumsmann und Kurator, verdankt die kleine Stadt Herford ein großartiges Museum: das Marta. Für den Bau hat er den Stadtvätern Frank O. Gehry empfohlen, und nicht zuletzt Hoets charmante Überredungskunst hat den Architekten seinerzeit den Weg in die ostwestfälische Provinz finden lassen, wo er den Bürgern eine kleine, in jedem Fall aber spektakuläre Version seines Guggenheim-Museums in Bilbao geliefert hat. Hoet ist auch Gründungsdirektor des Herforder Marta und hat dort im letzten Jahr als Eröffnungsausstellung mit der Schau “My Private Heroes” ein ebenso unterschiedliches wie anregendes Spektrum von ihm am Herzen liegenden Künstlern und Kunstwerken vorgeführt. Keine diskursive Veranstaltung, sondern eine Schau aus dem Bauch heraus, wie er sie liebt. Wenn es um die theoretische Fundierung seiner Ausstellungsaktivitäten geht, hält Hoet es mit Duchamp, der im Blick auf die Moderne das Ende aller Schulen und Stile mit dem kategorischen Satz erklärt hat: “Es gibt keine Kunst, es gibt nur Künstler.” Die konsequente und bedingungslose Liebe zur Sache ist in jedem Fall nie ein schlechter Ratgeber, wie man einmal mehr bei der Ausstellung sieht, die Hoet der in Herford geborenen Bildhauerin und Videokünstlerin Asta Gröting eingerichtet hat.

Die ausschließliche Präsentation ihrer Video-Werke im Marta bringt jene Kritiker zum Schweigen, die bei der Eröffnung des Museums monierten, die aus der orthogonalen Ordnung gerückte, tanzende Architektur Gehrys mit ihren schwingenden, in Schwindel erregende Höhen sich reckenden Wänden sei für Ausstellungen nicht geeignet. Hatte das schon die barocke Fülle…


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