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Ausstellungen: Köln · von Jürgen Raap · S. 328 - 328
Ausstellungen: Köln , 2002

JÜRGEN RAAP
Asta Gröting

“Convention”
Galerie Sabine Schmidt, Köln, 2.11. – 22.12.2001

Als Bildhauerin beschäftigte sich Asta Gröting vor einiger Zeit mit “inneren Systemen”, etwa dem Verdauungs- und dem Nervensystem. Dazu schuf sie eine Reihe von “Organ-Skulpturen”. Viele Arbeiten der frühen neunziger Jahre thematisieren die Abgeschlossenheit eines Raumes oder einer introvertierten Sphäre. Zu diesen Skulpturen und Installationen gehören z.B. ein Käfig aus Perlenschnüren oder eine Darstellung der Tonne des Diogenes.

Als künstlerische und intellektuelle Konsequenz ergab sich dann aus dieser Werkphase das Projekt “Die innere Stimme”. Zwischen 1993 und 2001 produzierte Asta Gröting mehr als zwanzig Videofilme mit verschiedenen Bauchrednern, in einem Fall auch mit einem Darsteller, der einen Bauchredner imitiert. Der spezifische kommunikative Charakter der Bauchredetechnik, der Dialog mit der “inneren Stimme” zeigt eine Analogie zu den organischen Kreisläufen und Steuerungsprozessen.

Die Vorgänge im Inneren des Körpers stehen in einer Äquivalenzbeziehung zu (ihren) äußeren Ursachen und Wirkungen. Beim Schwitzen lässt sich das z.B. recht einleuchtend beschreiben. Äußere physische Einwirkungen durch Hitze oder Anstrengung, aber auch psychische Ursachen wie Angst regen die Tätigkeit der Schweißdrüsen an. Für einen Kommunikationspartner transportiert das äußerlich Wahrnehmbare dieses Vorgangs (Schweißperlen auf der Haut) auf der non-verbalen Ebene die gleiche Information wie die sprachliche Äußerung: “Ich schwitze”. Von der physiologischen Funktionsweise solcher Vorgänge zieht Asta Gröting dann Vergleiche zur “inneren Stimme”.

Die Bauchrednerpuppe ist in Wirklichkeit bekanntlich ein stummes Medium. Der Redner inszeniert vor seinem Publikum nur einen scheinbaren Dialog. Er spricht seinen eigenen Part gemeinhin mit seiner “realen”, unverstellten Stimme, und beim Part der Puppe verfremdet er seine eigene…


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