Joan Brassil
Aspekte der ursprünglichen Landschaft in der Videoskulptur
Hinter einem Heiligen Berg in der Wüste Zentralaustraliens ging die Sonne auf, und in dem beinahe horizontalen Morgenlicht glitzerten die Glimmerschichten im Schiefergestein und akzentuierten die Formation der geborstenen Felsen. Doch der Sonnenaufgang hob nicht nur das ursprüngliche Element hervor, sondern spiegelte sich auch in den herumliegenden Scherben von Weinflaschen. Im Video wurde der zeitliche und kulturelle Abstand zwischen diesen zwei Reflexionen durch übereinandergelagerte Landschaftsschichten und vor diese eingeblendeten Scherben einer Sanduhr gestaltet.
Danach wurde das Video auf zwölf Schichten verknüllter Plastikhaut projiziert, so daß sich die verzerrten Bilder zu einer dreidimensionalen Lichtskulptur einer Fata Morgana umformten.
Diese zeitlose Verbindung mit dem Ursprünglichen in der Wüste ergibt einen Eindruck einmaliger Weite mit den klar definierten Konturen der Dünen und endlosen Ebenen – einst ein Meer -, über die der Wind fegt. Zur klanglichen Gestaltung dieses unermeßlichen Raumes wurden die Klänge der Winde verwendet, wie bei einer Äolsharfe – diese Harfe waren quer durch die Landschaft verlaufende Telegraphendrähte, die in einem infiniten Spektrum von möglichen harmonischen Kombinationen schwingen und sich verändern. Die Klänge wurden von Alan Lamb, nachdem er den Text für das Werk erhalten hatte, speziell für dieses Werk aufgenommen. Für die Aufnahme verwendete er keramische piezo-elektrische Elemente als Umwandler; die Kunst steckt in den Collagen, die so sind, als wären sie ganz natürlich aus dieser Landschaft heraus gewachsen.
Das zweite “Wüstenstück” befaßt sich mit den kulturellen Unterschieden zwischen der europäischen und der einheimischen Kultur, es heißt “The Land…