Heinz-Norbert Jocks
Aspassio Haronitaki
»Brain Stuff«
Galerie Beck & Eggeling, Düsseldorf, 2.9. – 30.10.2010
Wo und wie anfangen, wenn es um die Übersetzung der Bilder von Aspassio Haronitaki geht? Setzen wir bei den früheren Arbeiten ein, die von der Vertierung des Menschen oder von der Vermenschlichung des Tieres zu handeln scheinen, so ist ganz offenkundig, dass das, was wir sehen, sich mit keiner Beschreibung abtun lässt. Von der Oberfläche des Sichtbaren dringen wir nicht zu der Bedeutungsebene vor, auf der sich der aus dem griechischen Veria stammende Wahlpariser bewegt. Sich zunächst für Architektur interessierend, ehe er zur Kunst kam, studiert er bei Christian Boltanski und dann bei Annette Messager. Im Rahmen der „Deutschlandpremieren“, mit denen Düsseldorf seine Bedeutung als Kunststadt unter Beweis stellen will, entwarf er für die Galerie Beck & Eggeling eine von Poesie zeugende Installation.
Sein wohl bekanntestes, dort im Büro zu sehendes Bild aus der Serie der „Humanoides“; zwischen 1999 und 2003 entstanden, zeigt eine alte Frau, sitzend in einem Stuhl, deren Arme auf den Lehnen abgestützt und deren Hände vor dem Brustkorb gefaltet sind. Die verschmitzt lächelnde Dame mit dem leicht nach unten gesenkten Kopf trägt ein ärmelloses, weitgeschnittene, am Körper flatterndes Unterhemd. Ihr direkt auf den anderen gerichteter Blick verrät etwas sanft Zweifelndes und zudem eine gewisse Distanz zu ihrer Umgebung. Um sie herum herrscht eine einzigartige, auf uns Betrachter übergehende Stille und hinter ihr eine weiße Wand mit dem Schatten ihres Körpers und links von ihr eine verglaste Tür.
Wäre die Haut des Frauengesichts…