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Titel: Cool Club Cultures · von Christian Scheib · S. 225 - 231
Titel: Cool Club Cultures , 1996

Matta Wagnest
»As she realized that she has nothing to say she started singing«

Gesprächsaufzeichnung von Christian Scheib

»Ich habe den Satz ‘As she realized that she has nothing to say she started singing’ an die Wand gemalt. Und dann stand natürlich ein Sofa da und ein Plattenspieler mit meiner Single. Ich denke, so lange man glaubt, etwas Wichtiges sagen zu müssen, läuft man Gefahr, zu erklären statt zu sagen. So ist jede Arbeit eine Art Neubeginn für mich. Beim Singen stehe ich ganz am Anfang: ‘Aber es hat bereits begonnen’, wie es so schön im Film “Akira” heißt.«
Matta Wagnest

Wien, Ende 1995: Ein Kaffeehaus und viel Zeit. Am Tisch eine Melange und ein russischer Tee mit Kandiszucker. Der Musikjournalist Christian Scheib, 35, lauscht der Künstlerin Matta Wagnest, 32. Sie erzählt, und sie erzählt viel: von glasklarer Konzeptkunst und von der Macht der Musik. Kürzlich hat sie eine Single veröffentlicht. Und sie liebt es, zu Hip-Hop-Beats Anita-O’Day-Songs fortzuspinnen. Kaum einer ist in Wien geboren, besagt eine alte hiesige Künstlerfama, und die singende Künstlerin Matta Wagnest macht zumindest darin keine Ausnahme.

“Gesungen habe ich immer schon gerne, mit meiner Familie, mit Freunden, mit allen und allein. Ich bin in der Weststeiermark in einem Bergdorf namens St. Martin am Wöllmissberg aufgewachsen. Meine Eltern stammen aus bäuerlichen Verhältnissen, und den Sommer habe ich am liebsten bei Tante Sofie und Onkel Gust am Bauernhof verbracht. Meine Tante ist eine hervorragende Jodlerin, sie hat oft während der Arbeit gesungen, mich hat das als Kind begeistert. Ich begann, sie nachzuahmen,…


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von Christian Scheib

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