Köln
Artist at work
Kolumba 15.09.2024 – 14.08.2025
von Sabine Elsa Müller
Wie entsteht eigentlich ein Kunstwerk? Wie gestaltet sich der Weg von der Idee zum fertigen Werk? Ist die Vision des Bildes schon da, bevor überhaupt der erste Farbtupfer gesetzt ist? Welche Fragestellungen bestimmen die Transformation von Material in Skulptur, Installation, Video und ab wann ist es Kunst? Woran lässt sich Bedeutung festmachen? Wer aus der Perspektive der Kunstschaffenden eine Ausstellung betrachtet, stößt vielleicht eher auf Fragen als auf Antworten. Aber auch das ist eine Möglichkeit, in Beziehung zu kommen. Das kurz „Kolumba“ genannte Erzbischöfliche Diözesanmuseum Köln setzt seit seiner Eröffnung 2007 auf die Selbstermächtigung der Besucherinnen und Besucher, ungeachtet von Altersgrenzen und Bildungsgraden. Gefragt sind Tugenden wie eine sensibilisierte Wahrnehmung, Reflexionsbereitschaft und die Fähigkeit in den Dialog zu treten. Statt erklärende Texte anzubieten, sollen durch die Art der Präsentation und sich gegenseitig triggernden Gegenüberstellungen Resonanzräume geschaffen werden. Mit Artist at Work widmet sich die aktuelle Auswahl aus dem schier unerschöpflichen Sammlungsfundus dem Thema Kunst über Nebenwege, Skizzen, Konzepte, Werke an der Grenze der Wahrnehmbarkeit. Wieder einmal ist es das Unerwartete, das den größten Sprengstoff bietet und zugleich die Ausstellung aufregend, nahbar und erstaunlich kurzweilig macht.
Schon das Entrée im unteren Ausstellungsbereich zielt auf die Enttäuschung mitgebrachter Erwartungshaltungen. Es ist erst mal nicht viel zu sehen. Ein Monitor mit Endlosloop scheint das einzige Ausstellungsstück. Auf dem Bildschirm wird von einem erhöhten Standort aus beobachtet, wie ein Mitarbeiter eines städtischen Bauhofs sich um die Entsorgung von Grünschnitt und Sperrmüll kümmert. Je länger man aber…