Ingo Arend
Art Rotterdam 2014
Van Nellefabriek, Rotterdam
Klein, aber fein. Was normalerweise als zweifelhaftes Kompliment durchgehen würde – im Fall der Art Rotterdam macht es tatsächlich Sinn. Denn die im Jahr 2000 gegründete Kunstmesse hat sich als Forum für junge und zeitgenössische Kunst im Niedrigpreissektor etabliert. Was im Zeitalter der Globalisierung mehr als ein Marketing- und Branding-Erfolg ist. Denn da bestimmen die internationalen Messen à la Basel, Miami oder Hongkong mit ihrem Hochpreissegment, auf dem vor allem die schlecht alimentierten öffentlichen Museen nicht mehr mithalten können, das Feld.
21.500 Besucher zog die Art Rotterdam in diesem Jahr nach Angaben der Veranstalter in die zweitgrößte Stadt der Niederlande an der Maas. Im Vergleich mit den über 60.000 Besuchern in Basel mutet das wenig an. Immerhin ist es eine signifikante Steigerung um 35 Prozent im Vergleich zu den 16.000 Besuchern des Vorjahrs. Der diesjährige Erfolg hat damit zu tun, dass die etablierte Art Amsterdam, 2012, nach 27 Jahren, eingestellt wurde. Seitdem verlagert sich der Schwerpunkt des holländischen Kunstmesse-Geschehens in die Hafen- und Industriestadt mit ihrer überaus lebendigen Kunstszene. Dort hat man es verstanden, das Event geschickt in das kulturwirtschaftliche Standortmarketing einzubinden. In der zeitgleich stattfindenden “Art Week Rotterdam” öffneten überall große Schauen – vom Museum Boijmans van Beuningen über das Center Witte de With bis zum Design-Haus Nieuwe Institut.
Wenn Fons Hof, der Direktor der Messe seit ihrer Gründung, zuvor Direktor der Galerie Hof&Huyser in Amsterdam, die Art Rotterdam als “DNA der internationalen Kunstliebhaber” bezeichnet, ist das natürlich übertrieben. Aber das Interesse an…