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Titel: Art & Pop & Crossover · von Paolo Bianchi · S. 53 - 55
Titel: Art & Pop & Crossover , 1996

Vorwort:
Art & Pop & Crossover

Was ist Pop? Pop ist ein Phänomen. Pop existiert als Kultur, als Denkweise und als Industrie, schreiben Hanif Kureishi und Jon Savage in diesem Heft. Doch der Ursprung des Pop ist nicht genau zu bestimmen. Vielleicht sollte Pop selbst als Ursprung gedacht werden, der keiner mehr ist (vgl. das Kapitel “Was ist Pop?”).

Pop wird heute als mächtige Kulturindustrie wahrgenommen, die wie McDonald’s und Coca-Cola ein homogenes Produkt über die Welt verteilt. Pop ist ein ständiger Prozeß der Produktion, Vermarktung und Ausbeutung. Ausgehend von seinen Wurzeln im Underground durchkreuzte Pop die High & Low Culture, um jetzt Omnipräsenz in der Massenkultur zu markieren. Pop ist aber zugleich auch eine subkulturelle Bewegung geblieben, vielleicht die derzeit stärkste. Wenn aber alles Pop ist, dann droht Pop in der Ästhetisierung zu verschwinden (vgl. das Kapitel “Pop-Ästhetik”).

Pop läßt sich als eine Idee, eine Energie, eine Poesie bestimmen. Wenn Pop auch keine Religion ist, so ist es doch mehr als eine Ästhetik und eine Philosophie: eine Art zu denken, zu fühlen, zu lieben, zu kämpfen, zu reisen, kurz, eine Art zu leben und zu sterben. Pop: “Is it real?” Ob es “really real” ist, beantworten die Texte von Ulf Poschardt, Günther Jacob und Simon Frith im Kapitel “Pop-Kultur”.

Pop ist Dreh- und Angelpunkt eines alternativen Lebensgefühls und einer eigenen Welterfahrung – aber nicht auf Dauer. Pop ist keine Ideologie, denn wie viele haben in ihrer Jugend Popmusik gehört und sind dann doch Bankdirektoren und Staatssekretäre geworden.

Das Comeback von Pop und Populärkultur bricht…


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