Wolfgang Träger
Art Circus Jumping from the Ordinary
Yokohama 2005, international Triennale of Contemporary Art, 28.09.-18.12.2005, Yamashita Pier No.3 and No.4 Warehouses
Fotorundgang von Wolfgang Träger
Wenn man die 700m lange Promenade vom Yamashita Park bis zum Eingang der Ausstellung zurückgelegt hat, ist man dank altbewährter Beflaggung von Daniel Buren tatsächlich schon ein wenig auf Zirkus eingestimmt.
Der Kunstzirkus von Tadashi Kawamata, künstlerischer Leiter der Yokohama Triennale 2005, will die üblichen Strukturen und Verkrustungen internationaler Grossausstellungen aufbrechen. Er und die 3 Kuratoren Taro Amano, Takashi Serizawa und Shingo Yamano haben 86 Künstler aus 30 Nationen eingeladen. Für die Vorbereitungen blieben ihnen lediglich 7 Monate. Ausstellungsort sind die riesigen Lagerhallen Nr.3 und Nr.4 im Hafengelände von Yokohama an der Yamashita Pier. Einige Arbeiten befinden sich ausserhalb im nahegelegenen Yamashita Park.
Kawamatas Konzept lehnt sich an bei der nouveau cirque Bewegung der 70er Jahre in Frankreich und soll ein Ereignis vermitteln, das ausserhalb des Alltäglichen stattfindet und die Besucher als Teil der Werke mit einbezieht. Anstatt einen Monolog des Künstlers zu bestaunen, soll der Betrachter in einen Dialog eingebunden werden und teilnehmen. Beispielhaft für dieses Verständnis sind Arbeiten wie “©uratorman Inc.” oder die aktuelle Arbeit von Winter / Hörbelt, “Swingerclub Yokohama”.
“©uratorman Inc.” ist ein globales Projekt von Helen Michaelsen und Navin Rawanchaikul, in dem die Kunstwelt als Spiel gesehen wird, das nur die Smartesten überleben. Im aufgebauten “Super(m)art” können Spiele gespielt werden und überlebensgrosse Figuren von Superstars der Kunstszene bestaunt werden. Ein Überangebot von kleinen Arbeiten mahnt vor Verramschung von Kunstwerken, Schrifttafeln vor Ausbeutung durch…