Jürgen Raap
ART BRIDGE Deutschland gegründet
Wo öffentliche Subventionen für den internationalen Künstleraustausch mehr und mehr zusammen gestrichen werden, sind private Sponsoren gefragt, den Kontakt zwischen der Alten und der Neuen Well zu pflegen. Unlängst wurde die deutsche Dépendance von “Art Bridge” ins Leben gerufen, einem Zusammenschluß von Kunstvermittlern zur Förderung des deutsch- amerikanischen Kulturaustauschs. Pro Jahr sollen jeweils fünf US-Künstler in hiesigen Kulturinstituten und fünf deutsche Künstler in Museen und Universitäten des Sonnenstaates Florida in Einzelausstellungen gezeigt werden. “Art Bridge” will sich aus Zuwendungen von namhaften europäischen Industrie- und Wirtschaftsunternehmen finanzieren, die auf dem amerikanischen Markt expandieren wollen und sich durch die Kunstförderung Werbemöglichkeiten erhoffen. Obwohl sich kürzlich bei einem Hearing im Kölner Museum Ludwig die Wirtschaftsvertreter zur Frage des generellen Kunstsponsorings ziemlich zurückhaltend gaben, ist der Galerist Franz- Michael Ruchti optimistisch: “Einige Firmen haben schon Interesse an ‘Art Bridge’ signalisiert.” In den Austausch sollen sowohl Künstler mit internationalem Renomeé als auch solche mit regionalem Bekanntheitsgrad und noch unbekannte Talente einbezogen werden. Ruchti: “Trotz der vielfältigen Informationen durch die Medien wissen wir viel zuwenig über die junge US-Scene. Die meisten Künstler lernen wir erst kennen, wenn sie sich auf dem Markt durchgesetzt haben und unheimlich teuer sind.” Nach den strengen amerikanischen Steuergesetzen kommen für die deutschen Austauschkünstler allerdings nicht kommerzielle Galerien als Ausstellungsorte in Frage, sondern öffentliche Institute wie die Museen von Tampa und Sarrasota und die University of South Florida. Die Mangroven-Sümpfe gelten keineswegs als amerikanische Kulturprovinz Die Dolmetscherin Helga de la Cruz, die in Florida als Galeristin tätig…