Joseph Kosuth
Art as an Installation – Some History, Some Theory
Nichts und niemand kann auf Kritik verzichten. Weder die Demokratie, die Gesellschaft, die Künste noch der Mensch, das Subjekt, die kreative Klasse. Selbst eine Kritik der Kritik sollte jederzeit möglich sein. Dies ist umso mehr notwendig, als gewiefte Strategen und „spin doctors“ auch in der Kulturwirtschaft mit einer bereits in die kulturelle Produktion integrierten Kritik operieren. Schließlich wissen wir seit den Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhunderts um die Bedeutung einer Propaganda im Dienste der Kunst – eine Strategie, die dann in der „conceptual art“ der 1960er Jahre reflektiert und noch verfeinert wurde.
Joseph Kosuth erklärte in seinem am 24. Oktober 2011 im Rahmen der Reihe „Positionen und Diskurse“ an der Zürcher Hochschule der Künste gehaltenen Vortrag Art as an Installation – Some History, Some Theory, den wir mitsamt den vielen Bildern und Illustrationen in ganzer Länge exklusiv online publizieren: “In my work I have been concerned with how meaning is made.” Und weiter: “What is the application and what is the limit of language as a model, in both the theory and the production of actual works? Then, following from that, what is the role of context be it architectural, psychological or institutional, on the social, cultural and political reading of work?“ Anders gesagt: Kosuths Kunst integriert den Kontext und die Rezeption des eigenen Werks. Das Werk denkt über sich selbst nach. “This self-reflexive moment constitutes in culture the basis for its political life, as a critical space and a transformative…