Annelie Pohlen
Arno van der Mark
Galerie Arno Kohnen, Düsseldorf
Galerie Mautsch, Köln, 6.9.-12.10.1985
Gleich zweimal in kurzen Abständen stellte der hierzulande noch kaum bekannte, in seiner holländischen Heimat durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in anerkannten Instituten beachtete Künstler Arno van der Mark (geb. 1949) seine Skulpturen, zuletzt auch einige Zeichnungen, im Rheinland vor. Nach einer sehr konzentrierten, auf die räumlichen Gegebenheiten und ‘Behinderungen’ reagierenden Inszenierung seiner farbigen Bronzen bei Arno Kohnen in Düsseldorf, trat der Künstler mit neuen Arbeiten in bemerkenswert rhythmisch spannender Gruppierung im Rahmen der niederländischen Wochen in der Galerie Mautsch in Köln auf.
Van der Marks Skulpturen belegen jene als Ort schwerlich definierbare Nahtstelle zwischen der Kunst als Ausdruck erhabener, zeit- und ortloser Formvision und deren unabweislicher Konfrontation mit der lapidaren Wirklichkeit. Was in Düsseldorf in subtiler Balance von archaisch-abstrakten Formen, Zeugnissen des spontanen plastischen Handelns im feierlich erstarrten Bronzeguß und den edlen Stoff überziehenden sanft leuchtenden porösen Farben auf altarähnlich mit violettem Stoff überzogenen Werktischen ‘posierte’, erzeugte in der Kölner Galerie – wenn man so will – seinen Widerhall in der Bezogenheit des Erhabenen auf den banalen Alltagsgegenstand, das gefundene Gebrauchsstück oder den simplen Gebrauchsstoff als Impuls zur künstlerischen Form. In den kleinen Bodenskulpturen findet der Bildhauer zu einer ebenso leisen wie brillanten Verdichtung der Relationen von Kunst und Wirklichkeit, Gegenstand und Bild, Bild und Spiegelbild, Kern und Hülle, kurzum jener für die kulturellen Reflexionen in all ihren Entäußerungen relevanten Fragen nach dem Kern der Wirklichkeit zwischen Innen und Außen, Gegenstand und Abbild, Wirklichkeit und Kunst. Ist es…