Thomas W. Kuhn
Armory Show 2006
New York City, 9.3. – 13.3.2006
Katelijne De Backer wirkte ein wenig erschöpft, als sie am 9. März die Pressekonferenz zur diesjährigen Armory Show auf den Piers 90 und 92 am Ufer des Hudson Rivers eröffnete. Das mochte einerseits daran liegen, dass der enge New Yorker Zeitplan die außerplanmäßige Ankunft eines norwegischen Kreuzfahrtschiffs an den Piers mit 4000 Passagieren am Sonntag vor der Eröffnung zu verkraften hatte und das Ganze mit dem Aufbau der Messe koordiniert sein wollte. Andererseits sind Kunstmessen keine Routine-Veranstaltungen in einem global expandierenden und hoch volatilen Markt. Dennoch: sie war mit Recht stolz auf das Ergebnis.
An ihrer Seite hatte sie aber entspannt wirkende Begleiter, die die Armory Show sowohl ideell, wie finanziell unterstützen: Glenn Lowry, Direktor des MoMA, Paul Morris, Mitbegründer der Messe im Jahr 1994 und ein Vertreter der internationalen Anwaltskanzlei Clifford Chance, dem Hauptsponsor. Ihrer Zufriedenheit folgte dann auch die der Galeristen und des Messeteams die nach 40.000 Besuchern in 2005 in diesem Jahr 47.000 Gäste hatten, die es nicht beim Betrachten der ausgestellten Werke bewenden ließen, sondern auch fleißig ab der ersten Preview kauften.
Diese Verkäufe verteilten sich in diesem Jahr nur mehr auf 154 Galerien, nach 162 in 2005 und 189 in 2004. Hierbei handelt es sich nicht um einen Mangel interessierter Galerien, von über 500 Bewerbern war die Rede, vielmehr ist Katelijne De Backer darum bemüht, mehr Platz für die einzelnen Galerien zur Verfügung stellen zu können und die Gesamtanlage der Gänge und Stände großzügiger zu gestalten. Diese…