Armin Boehm
„Das ist doch der mit den Narben.“
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
„Malerei kommt mir wie ein Labyrinth vor, aus dem ich nicht wieder herausfinde.“ So der 1972 in Aachen geborene Maler Armin Boehm, der seit vielen Jahren in Berlin lebt und sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Jörg Immendorff abschloss. Seine künstlerische Obsession hat auch damit zu tun, dass er den ständigen Wechsel seiner Gemütszustände und Lebensgefühle ergründen möchte. Mal sind diese verursacht durch persönliche Erlebnisse, mal durch die überreizte gesellschaftliche Atmosphäre oder durch die Zunahme der Unsicherheiten in der Gegenwart. All dem verleiht er Ausdruck mit Versatzstücken aus Mode und Popkultur, flirrenden Farben oder mit einer das Bild prägenden Düsternis wie beispielsweise in seiner „Riots“-Serie zu Unruhen in Großstädten wie Genua, Istanbul und Bangkok. Als erster Preisträger erhielt am 03. November das Folkwang Museum, das sich mit einer Werkgruppe von Armin Boehm beworben hatte, den Tiemann-Preis für Museen und erwirbt diese mit dem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.
Heinz-Norbert Jocks: Wie verbunden ist deine Malerei mit deinem Leben?
Armin Boehm: Ich male ein Bild vor allem, weil mir gerade dieses eine fehlt und ich davon überzeugt bin, dass es jetzt da sein sollte. Das Leben versetzt mich in Lust, Schmerz, Angst, Freude, Trauer oder Ekstase. Dass ich viel Sport treibe und wenig Alkohol trinke, hilft mir dabei, diese Stimmungen auszuhalten, auszubalancieren und in Bilder zu verwandeln. Malerei ist eine so geistige wie körperliche Anstrengung.
Lass uns deine Biografie ein bisschen Revue passieren: Gab…