Argentinien
Adrián Villar Rojas – Ahora estaré con mi hijo. Kurator: Rodrigo Alonso. Ort: Pavillion im Arsenale
In zwei Jahren, bei der 55. Ausgabe der Biennale Venedig, wird Argentinien seinen eigenen nationalen Pavillon haben. Anfang Juni unterzeichnete Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner einen Vertrag mit der Biennale Venedig, der dem Land für die nächsten 22 Jahre 500 Quadratmeter in dem Gebäudekomplex Sale d’armi in den Arsenale sichert. Im Gegenzug übernimmt Argentinien die Renovierungskosten. In diesem Jahr bescheidet sich der südamerikanische Staat noch mit einem Auftritt in den Arsenale. 250 Quadratmeter stehen hier zwischen den Bereichen von Saudi Arabien und Indien zur Verfügung – grandios bespielt von Adrián Villar Rojas (geb. 1980).
Dessen ortsspezifische Installation „El asesino de tu herencia (Der Mörder deines Erbes)“ ist ein veritables Mammutwerk. Zwei Monate wurde vor Ort gearbeitet, zehn Bildhauer und Ingenieure, sechs Assistenten, Producer und Entwerfer waren am Werk und brachten 25 Tonnen ungebrannten Ton in Form. Jetzt stehen meterhohe graue Kolosse im Raum, eigenartige archaisch-technoide Gebilde, Mischwesen mit vegetabilen und architektonischen, aber auch gänzlich amorphen Strukturen. Villar Rojas, der sich u.a. mit der Theorie der „Multiverses“ befasst, also der Vorstellung der Koexistenz verschiedener Universen, agiert hier als melancholischer Konstrukteur einer möglichen Zukunft: So könnte die Welt aussehen nach dem Ende unseres Zeitalters, wenn keine Menschen mehr existieren, und auch keine von ihnen geschaffene Kunst mehr. Als Stipendiat der SAM Art Projekts wird Villar Rojas das Venedig-Projekt im September mit einer Groß-Installation in den Pariser Tuilerien fortsetzen.
Mit seinen aufwändigen Installationen distanziert sich der Argentinier bewusst von dem…