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Messen & Märkte: ARCOmadrid 2011 · von Uta M. Reindl · S. 410 - 412
Messen & Märkte: ARCOmadrid 2011 , 2011

Uta M. Reindl
ARCOmadrid 2011

16.2. – 20.2.2011

Als wollte sie der Krise in ihrem Lande und ihrem reifen Alter trotzen – so frisch und spannend wie in diesem Jahr war die größte Kunstmesse Südeuropas in Spaniens Kapitale lange nicht mehr. Mit ihren 30 Jahren ist die Feria de ARte COntemporaneo (ARCO), seit jüngstem ARCOmadrid genannt, nach Köln und Basel immerhin die drittälteste Kunstmesse der Welt und hat wie kaum eine andere die Geschichte der zeitgenössischen Kunstwelt im eigenen Landes mit geschrieben. Ungeachtet der diversen kunstmarktbedingten und hausgemachten Flauten ist die spanische Kunstmesse in einem Punkt immer noch unschlagbar: in der Besucherzahl. 150 000 waren es wieder in diesem Jahr und es schoben sich an den publikumsoffenen Tagen Familien, vor allem Jugendliche durch die Gänge der beiden Ausstellungshallen, beeindruckten etliche Galeristen. Die russische Galerie Aida schätzt die ARCO-Besucher sehr, weil sie – anders als in Russland – viele Fragen stellten. Andere Aussteller, wie Mehdi Chouakri aus Berlin, entnervt der haptische Kunstgenuss auffallend vieler spanischer Besucher, die sich gerne an das Kunstwerk angelehnt für ein Erinnerungsschnappschuss posieren.

Aber der Reihe nach: Ein noch größerer Hunger nach zeitgenössischer Kunst war sieben Jahre nach Francos Tod und nach der langen kulturellen Isolation Spaniens ein wesentliches Impuls für die Gründung der ARCO. 90 Galerien konnten die heute in Madrid ansässige Galeristin Juana de Aizpuru gemeinsam mit Rosina Gómez-Baeza, die bis 2006 Direktorin der Madrider Messe bleiben sollte, für die Gründungsausgabe zusammenbringen, um über die Jahre die ARCO für ein internationales Publikum attraktiv zu machen. Seit 1987 hat…


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