Uta M. Reindl
ARCO Brasil
Madrid, 13.02.08-18.02.08
Manche Jahre tat sich die ARCO, Spaniens Kunstmesse in Madrid, schwer mit ihrer Tradition des nationalen Schwerpunktes. So überzeugten die 2004 eingeladenen Galerien aus Griechenland nicht, der letztjährige Südkorea-Schwerpunkt überraschte am Ende nur wegen der guten Verkäufe angesichts der eher wenig innovativen Kunst im Angebot. Doch in diesem Jahr gelang mit dem Gastland Brasilien ein guter Auftritt. Lag es daran, dass er fern von den in Schlagzeilen annoncierten Klischees des Samba-Brasilien war? Natürlich auch an dieser gegenwärtig besonders aktiven wie attraktiven Kunstszene Lateinamerikas. Vielleicht aber hatte es mit dem neuen Standort der ARCO 08 zu tun, die in die gerade vollendeten Hallen gezogen ist? Hat die Messechefin Lourdes Fernández, die im letzten Jahr die Gründungsdirektorin Rosina Gómez Baeza ablöste, die verkrustete Strukturen der 27jährigen Messe aufbrechen können? Es ist ihr teilweise gelungen.
Früher präsentierte sich die ARCO in zwei etwa gleich großen Hallen, wo sich tendenziell in der einen Galerien für die moderne, in der anderen Galerien mit aktuelleren Kunst konzentrierten. In einer der beiden versammelten sich sodann die jeweiligen Gastgalerien. Mit der Zeit vermehrten sich Sonderausstellungen unterschiedlichen Zuschnitts, eine Sektion für Videokunst wurde integriert, spanische Autonomien und deren Museen, nationale wie lokale Tageszeitungen etablierten sich mit immer pompöseren Ständen, ebenso taten es Stiftungen unterschiedlicher Firmen. Letztere gelten – gemeinsam mit der Sammlung der Messegesellschaft IFEMA selbst – als äußerst potente und natürlich ebenso gefragte Sammler auf der Feria de ARte COntemporáneo in Spaniens Kapitale. In diesem Jahr gab es nun drei Hallen für die insgesamt…