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Titel: Architekturmuseen/Architekturvermittlung · von John Harris · S. 80 - 82
Titel: Architekturmuseen/Architekturvermittlung , 1980

John Harris
Architektursammlungen

1984 wird das Royal Institute of British Architects 150jähriges Jubiläum feiern und es wird dann ebenfalls 150 Jahre her sein, daß vom Institut die ersten Architekturzeichnungen erworben wurden. Seit den späten 50er Jahren dieses Jahrhunderts hat sich der Charakter und die Motivation dieser Sammlung von Zeichnungen radikal geändert. Seinerzeit kam seine Funktion eher dem nahe, was als Cabinet de Dessins bekannt ist, wozu der Erwerb altmeisterlicher Zeichnungen gehörte, über die auf der Basis handwerklicher Qualitätskriterien entschieden wurde. Es war jene Sorte, für die ein Salon den richtigen Rahmen abgab. Allerdings gab es, soweit es um mein Institut geht, im 19. Jahrhundert eine Abweichung, die zu diesem Zeitpunkt möglicherweise singular war. Die Architekten-Mitglieder des Instituts gaben Zeichnungen an die Insitutssammlung mit dem bewußten Ziel, ein Archiv jener Architektur anzulegen, die damals modern war. Es war kein Archiv in unserem heutigen Verständnis, aber zahlreiche Mitglieder verlangten vom Institut, die besten zeitgenössischen Entwürfe als Beispiele guter Architektur aufzubewahren. Aus diesem Grund ist unsere Sammlung ziemlich vollständig. Wir haben auch Skizzenbücher und Manuskripte erhalten, aber das Institut hat kein Archiv im Sinne vollständiger Nachlässe eines einzelnen Architekten betrieben. Das begann erst mit dem Erwerb kompletter Zeichnungssammlungen einzelner Architekten wie C. F. A. Voysey, dessen Zeichnungen 1941, und Sir Edwin Lutyens, dessen Zeichnungen 1944 hereinkamen. In diesen Jahren, ja bis um 1960, war das Institut noch vom Syndrom der alten Meister geprägt, aber ein Wechsel lag in der Luft. Dieser Wechsel wurde durch die Funktionalisten paradoxerweise erschwert, denn Zeichnungen der Modernen waren in…


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