Architekturmuseen / Architekturvermittlung
Architekturmuseen sind im Gespräch: die Stadt Frankfurt machte 1978 mit ihrem Plan, ein Deutsches Architekturmuseum zu gründen, von sich reden, und Ende vorigen Jahres bezog das Bauhaus-Archiv den neuen Gropius-Bau in Berlin. Die Berliner Kunstbibliothek, seit mehr als hundert Jahren auch eine Sammlung von Architekturzeichnungen, hat in einer großangelegten Sonderausstellung aus ihren reichen Beständen demonstriert, daß Berlin schon ein Architekturmuseum besitzt.
Die Preise für Architekturzeichnungen auf dem freien Markt wachsen in die, Höhe und sind ein Zeichen für ein beginnendes Sammlerinteresse an diesen Architekturerzeugnissen, aber auch ein Signal für die Notwendigkeit von Maßnahmen, wichtige Belege aus der Architekturgeschichte nicht den Privatsammlern und den Spekulanten zu überlassen, sondern in öffentliches Eigentum, in Museen zu überführen.
In Helsinki tagten im August 1979 die Vertreter von Architekturmuseen aus aller Welt, um über gemeinsame Ausstellungen, aber auch über verschiedene Erfahrungen aus der Praxis zu beraten. Diese Konferenz war für das KUNSTFORUM ein Anlaß, die Rolle von Architekturmuseen einmal näher zu untersuchen, ihre besonderen Möglichkeiten der Architekturvermittlung zu dokumentieren und mit anderen Formen der Vermittlung von Architektur zu konfrontieren.
So hat dieses Heft zwei Schwerpunkte: im ersten Teil werden bestimmte Formen der Architekturvermittlung und Aneignung theoretisch erörtert, der zweite Teil gibt über die Konferenz hinaus Informationen zu den bereits vorhandenen Architekturmuseen. Beide Teile sind als ein Handbuch gedacht, das die Reflexion über Architekturvermittlung verbindet mit dem Gebrauchswert von Hinweisen und Informationen über vorhandene Sammlungen und ihre Publikationen.
Es hat Spaß gemacht, dieses Heft zu erarbeiten, nicht nur, weil hier noch Neuland zu begehen war, auch weil die…
