Arcangelo
Bilder, Skulpturen und Zeichnungen in der Galerie Mautsch, Köln, 21.3.-20.4.1985
In Kooperation mit der Münchner Galerie Tanit stellt die Kölner Galerie Mautsch das Werk des italienischen Künstlers Arcangelo vor. Von Tanit für die deutsche Öffentlichkeit entdeckt, stellte das Kunstforum diesen Vertreter der jungen italienischen Kunst erstmals im Rahmen der Landschaftsmalerei vor. Für den Künstler aus dem Beneventum, jener ebenso glühend-sonnigen wie karstigen Region östlich von Neapel, hat das Sujet existentielle Bedeutung. 20 Kilometer Luftlinie trennen den Landstrich vom Vesuv. Das Erlebnis der verbrannten Erde ist so präsent wie der ausgedörrte Boden der Felder vor der Heimatstadt. Arcangelos Bildwelt in den Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen ist bestimmt vom Erlebnis der heimatlichen Erde, vom karstigen Grau, vom Schwarz der Verbindungen, von der Kohle und von dem kontrastierenden Weiß, das in den Zeichnungen das Weiß des Trägers Papier ist und in den Leinwänden als graustichige Farbspur mit dem sich über Fläche wuchernden Schwarz ringt. Die Unmittelbarkeit des Landschaftserlebnisses schlägt sich im handwerklichen Prozeß nieder. Arcangelo verweigert den Pinsel, arbeitet mit den Händen, die die Farbe über die Leinwand wachsen und ausufern lassen zu Kompositionen, die suggestiv wachsen und wieder im Dunkel der Flächenkomposition eintauchen. Als müsse die Hand die Lebenszeugnisse aus der Fläche der verbrannten Erde herausmodellieren in einem Akt der Beschwörung, deuten sich Pflanzen, Tiere, menschliche Lebewesen an, ohne doch je mehr als Spur in einer nächtlichen Landschaft zu sein, die selbst wieder nicht mehr und nicht weniger ist als die Schöpfung der künstlerischen Hand.
Die von Arcangelo mit Nachdruck unterstrichene Bindung an die…