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Ausstellungen: Hamburg · S. 253 - 255
Ausstellungen: Hamburg , 1988

Heinz Schütz
Arbeit in Geschichte -Geschichte in Arbeit

Kunsthaus Hamburg 23.9.-13.11.1988

Der historische Wandel von Ausstellungsthemen kann als Indikator für ein sich wandelndes Kunstverständnis betrachtet werden. So gesehen ist es aufschlußreich, wenn sich zwischen 1970 und 1974 eine Reihe von Ausstellungen explizit mit dem Verhältnis von Kunst und Politik beschäftigt, dazu gehört bereits früh ein von Georg Bussmann für den Badischen Kunstverein erarbeiteter Überblick. Nach 1974 verschwindet das Thema Kunst und Politik, um ein knappes Jahrzehnt später wiederzukehren als “noi altri – wir anderen. Künstlerische Aktivität und Selbsterfahrung im sozialen Raum” in der Städtischen Galerie Regensburg oder 1984 “Ansatzpunkte kritischer Kunst heute” im Bonner Kunstverein. Und zumindest im Katalogvorwort der letzten documenta gibt Manfred Schneckenburger die Parole aus von der “historischen und gesellschaftlichen Dimension der Kunst”. Was immer damit im einzelnen gemeint sein mag, so tritt hier offensichtlich ein altes Kunstparadigma neu zu Tage.

Nicht von ungefähr geht denn auch der Ausstellung im Kunsthaus Hamburg eine Nabelschau der Künstler der 68er-Generation voraus: “Da gab es das Bedürfnis, die ehemals eindeutige Eigendefinition als politisch engagierter Künstler zu überprüfen. Eine Ausstellung sollte her, die das selbstkritische Hinterfragen ehemaliger 68er Künstler verbildlicht.” – so Petra von der Osten-Säcken im Katalog. Die Antwort, die Hamburger Künstler vor zwei Jahren auf die Frage nach dem politischen Selbstverständnis zu bieten hatten, blieb offensichtlich unbefriedigend. Georg Bussmann nimmt nun ihre Neuformulierung vor, er verlagert den Akzent von Politik auf Geschichte, wobei allerdings der Ausstellungstitel allzu leicht vergessen macht, daß hier von Kunst die Rede sein soll, klingt “Arbeit in Geschichte…


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