Hanne Weskott
Antony Gormley
Städtische Galerie Regensburg, 7.7.-4.8.1985
Frankfurter Kunstverein, l O.S.-15.9.1985
Antony Gormley wurde 1950 in London geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Dort hatte er bereits Ausstellungen in der Whitechapel Art Gallery, der Serpentine Gallery, den Riverside Studios und anderen. Außerdem wurde er zu ‘Aperto ’82’ nach Venedig geladen und nahm an Gruppenausstellungen wie in der Täte Gallery und dem New Yorker Modern Art Museum teil. Für einen Bildhauer, dessen Künstler-Biografie erst 1980 beginnt, hat er somit schon einiges aufzuweisen. Für Deutschland organisierte Bernhard Wittenbrink gemeinsam mit Veith Loers von der Städtischen Galerie Regensburg eine erste kleine Ausstellungstournee, die von München nach Regensburg wanderte und im August/ September im Frankfurter Kunstverein zu sehen ist.
In der Städtischen Galerie in Regensburg hatten die drei Figuren von ‘Three Ways’ einen eigenen Raum. Im einzelnen werden sie als Mould (Form, Gestalt), Hole (Loch) und Passage (Durchlaß) bezeichnet. Schon diese Titel weisen auf eine weiterführende, symbolische Ausdeutungsmöglichkeit dieser Skulpturen hin. Andere Dreiergruppen wie ‘Three Places’ (1983) und Three Calls’ (1983-84) führen uns in eine ähnliche Richtung.
Die drei menschenähnlichen Figuren von ‘Three Ways’ sind aus Gips geformt und wie derzeit alle Plastiken von Gormley mit Blei ummantelt. Die menschliche Gestalt wird in ihnen grob vereinfacht wiedergegeben und wirkt doch durch die mattglänzende Glätte der Oberfläche geschlossen. Die hier nur sparsam verwendeten Bearbeitungsnähte, die den Bleimantel zusammenhalten, wirken zeichnerisch konstruiert. So entsteht der Eindruck einer in sich ruhenden, weil eingesperrten Kraft. Hier dominiert eindeutig die geschlossene Linie der Oberfläche. Die Figuren in ihren…