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Ausstellungen: Hamburg · S. 291 - 291
Ausstellungen: Hamburg , 1988

Karlheinz Schmid
Antonio Calderara

Galerie Muda II, 2. 12.1987 – Januar 1988

Wer ANTONIO CALDKRARA einst in Vacciago am Lago di Orta besucht hat, der weiß, warum das Licht in der Malerei des Italieners eine zentrale Rolle spielt. Der vor zehn Jahren gestorbene Künstler, der erst 1959 zur ungegenständlichen Arbeit fand, schätzte die Unbeständigkeit, die Veränderung – in der Landschaft und in seinen scheinbar ausschließlich konstruktiven Bildern. So legte er lasierend Schicht auf Schicht und kam zu unverwechselbaren, kleinformatigen Bildern, allesamt Trampoline des Lichts.

“Als ich figurativ malte”, erinnerte er sich Ende der sechziger Jahre, “galt ich als zu streng und wurde nicht anerkannt. Heute bin ich anerkannt bei Leuten wie Max Bill, Richard Paul Lohse. Almir Mavignier. Die arbeiten exakt wie eine Maschine und machen nie Fehler. Ich mache täglich Fehler.” Freilich verrechnete er sich nicht, wenn er seine minimalen Quadrate und Rechtecke, jene letzten Bausteine seiner Abstraktion, auf der Fläche placierte. Einfache mathematische Ordnungssysteme. kombiniert mit einer ebenso sparsamen Farbgebung, strukturieren die Licht-Zonen, erzeugen einen gleichmäßig pulsierenden Rhythmus. Fehler sind denn allenfalls dort möglich, wo der Zollstock versagt. “Die Ordnung ist noch nicht die Kunst. Die Struktur ist nicht die Kunst. Es gibt etwas: die Poesie – das ist die Kunst”, hat er seinem Freund, dem Maler und Theoretiker Raimer Jochims. im Jahr 1972 offenhart. Diese Poesie vermittelte die Calderara-Ausstellung von Ursula Schönewald. Galerie Mucla 2 in Hamburg, in beeindruckender Intensität, Frühe, figurativ orientierte Werke sind davon bestimmt: aber auch die späteren, reduzierten Farbfelder lassen diese Herkunft ahnen. Der Künstler, bislang…


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