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Ausstellungen: Hannover · S. 274 - 274
Ausstellungen: Hannover , 1986

Ursula Merkel
Ansgar Nierhoff

Skulpturen und Zeichnungen 1977-1985

Sprengel Museum Hannover, 23.6.-1.9.1985
Kunsthalle Mannheim, 11.11.1985-5.1.1986

Die Beteiligung an der Ausstellung »Deutscher Kunstpreis der Jugend« 1968 in Mannheim war einer der ersten Versuche des noch unbekannten Ansgar Nierhoff, mit seinen zumeist aus Stahl gefertigten Skulpturen an die Öffentlichkeit zu treten. Damals wurde er unversehens Preisträger und mittlerweile hat sich der 1941 geborene Nierhoff als gleichermaßen kompromißlos wie konsequent arbeitender Plastiker einen Namen gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Sprengel Museum Hannover organisierte die Kunsthalle Mannheim eine Werkübersicht mit Skulpturen und Zeichnungen, die zwischen 1977 und 1985 entstanden sind. Die Ausstellung konnte jedoch nicht ohne beträchtliche Abstriche von Hannover, wo sie im vergangenen Sommer zu sehen war, übernommen werden.

An Nierhoffs einst so charakteristische Plastiken aus hochglänzendem, rostfreiem Edelstahl, die als eigenwillige Spielart der Pop-Kunst Gebrauchs- und Alltagsgegenstände monumentalisieren und verfremden, erinnert nur noch die Treppe mit dem zerknautschten Kissen, die Heinz Fuchs, zu jener Zeit Direktor der Kunsthalle, 1968 für Mannheim ankaufte. Die Chronologie der Ausstellung beginnt vielmehr mit Nierhoffs teilweise überdimensionalen »Faltungen-Entfaltungen«, also mit der ersten grundlegenden Veränderung des bis dahin bekannten Vokabulars seiner Kunst. Bei diesen Arbeiten, die vorwiegend im Zeitraum zwischen 1977 und 1981 entstanden, interessieren nicht mehr inhaltliche Aspekte, sondern allein der Werkprozeß, das Konstatieren und Fixieren spezifischer Entstehungsbedingungen eines Kunstwerks. Damit verbunden ist konsequenterweise die Abkehr vom gefälligen Edelstahl und statt dessen die Verwendung von Corten-Stahl, dessen Oberfläche auf Umwelteinflüsse reagiert.

Stahlbleche mit Faltspuren hängen da an der Wand wie scheinbar schwerelose, zarte Gebilde und erinnern doch gleichzeitig an den enormen Kraftaufwand,…


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