Annegret Soltau
1946 geboren in Lüneburg. Lebt in Darmstadt.
1977 “Los-Lösung” (mit Inge Rumey), s/w, 45 Min.
1978 “schwanger-Sein” I, s/w, 22 Min. (4 Phasen) 1980-81 “schwanger-Sein” II, Farbe, 45 Min. (9 Phasen)
1983 Werkstipendium des Kunstfonds e.V. Bonn zur Realisierung der Video-Installation “schwanger-Sein” im Frankfurter Kunstverein.
1984 Villa-Massimo-Stipendium, Rom (für die Foto-Arbeit “Alleinsein” (Tausendundeinenacht), die aus 1001 Fotos besteht).
“Mutter-da-sein”
II. Fassung, 1984, Farbe, 30 Min. Mitarbeit: Inge Rumey, Klaus M. Dumuscheit Realisation: ECG-TV-Studio, Frankfurt/Main
“WOCHENBETT” – grau (1)
“WICKELN” – licht-gelb (2)
“KREISLAUF” – rosa (3)
“NÄHE” – orange-rot (4)
“IN-BESITZ-NEHMEN” – rot-violett (5)
“IDENTIFIAKTION” – lila (6)
“GLEICHGEWICHT” – blau (7)
“STÖRUNG” – grün (8)
“ISOLATION” – silber-grau (9)
“EINPASSUNG” – grau-gelb (10)
Alle drei Videofilme von Annegret Soltau beschäftigen sich mit einer spezifisch weiblichen Situation. Sie setzen sich mit Schwangerschaft und Mutterdasein auseinander, ohne propagandistisch zu wirken, so engagiert “feministisch” sie arbeitet. Vielmehr verfolgt Annegret Soltau einen Stil, der an der bild- und zeichenhaften Verarbeitung ‘hautnah’ erlebter Erfahrungen geschult ist. Dabei hat ihre genaue Beobachtungsgabe und schonungslose Offenheit sich selbst gegenüber sie auch vor jeglichem Dogmatismus bewahrt.
Annegret Soltau begann nach einem Studium an Akademien in Hamburg und Wien zunächst als Graphikerin zu arbeiten. Sie radierte in realistisch-zeichnerischem Stil verfremdete Menschenbilder. Zusätzlich beschäftigte sie sich mit plastischen Arbeiten, die in zeichenhafter Verfremdung eine greifbare Parallele zu den graphischen Arbeiten aufweisen. Die Oberfläche, d.h. die Haut dieser Büsten ist mit Linien und Brüchen durchfurcht, die mehr als realistische Falten eines natürlichen Alterungsprozesses sind, weil sie Spuren von Erfahrungen signalisieren, die den ganzen Menschen prägen. Bei den Radierungen wird diese Zeichensprache noch präziser…