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Titel: Das Gartenarchiv · von Anne Schneider · S. 218 - 219
Titel: Das Gartenarchiv , 1999

Anne Schneider

Die Pflanzen der Installation “Laughing every morning …” (Kunsthalle Exnergasse, Wien 1995) wurden großteils von Freunden geborgt und auch aus den umliegenden Büros genommen. Die Blätter der Pflanzen wurden mit Fragmenten von Popsongs versehen, wie “Should I stay or should I go”, “Killing me softly”, “Smile is my makeup”, “Laughing every morning”, “Maybe you are just like your mother”, “Twice is nice I am skating on ice”, “There is a shadow hanging over me”, “Just another nervous wreck” und vielen mehr.

– Topfpflanzen, eine degenerierte Form der Natur (das Verpflanzen in bezug auch auf den Menschen und die im weiteren Sinne damit verbundene Sprachlosigkeit), sie bedürfen Pflege, sind Mitbewohner und für viele wichtiger Bestandteil des täglichen Ablaufes.

– So gibt es beide Extremformen im Sinne von Zerstörung der Natur und die übertriebene fast schon neurotische Pflege.

– Popsongs stellen kollektives Gedächtnis dar, tragen eine bestimmte Zeit in sich. Einzelne Lebensabschnitte verbindet man mit bestimmten Liedern, und damit verbunden sind Erinnerungen.

– Mit dieser Installation verbunden ist eine Toninstallation mit meinem Summen. Das Summen ist Ausdruck der eigenen Befindlichkeit. So summt man in Entspannung, aber auch aus Gründen der Angst. Zwischen diesen beiden Polen liegt die Atmosphäre des Raumes zwischen Behaglichkeit, aber auch Spannungsgeladenheit; ist nicht oft das Summen im Film ein Stilmittel, um den Bruch zu Schrecklichem zu verstärken (Mord etc.)?

– Das Summen als Verlängerung des eigenen Körpers: somit ist man im Raum anwesend.

– In der Kunsthalle Exnergasse in Wien bestand die Pflanzeninstallation aus geborgten Pflanzen von FreundInnen. Beschriftet kamen sie wieder an…

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