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Titel: Afrika - Iwalewa · von Ronald Ruprecht · S. 236 - 240
Titel: Afrika - Iwalewa , 1993

35 Künstlerporträts

Aniedi Okon Akpan & Sunday Jack Akpan

Die Kunst ist meine Grosse Inspiration(das, was als Wichtigstes über allem steht).

S. J. Akpan

Die beiden Bildhauer, Aniedi Okon Akpan, geboren 1916, und Sunday Jack Akpan, geboren 1940, sind nicht miteinander verwandt, aber sie kennen sich. Eine Zusammenarbeit im eigentlichen Sinne hat es zwischen ihnen nicht gegebenen, obwohl sich der Jüngere gelegentlich beim Älteren in der Provinzhauptstadt Calabar umschaut. Man kann diesen aber keinesfalls als den Lehrer, jenen als den Schüler bezeichnen.

Beide verstehen sich in erster Linie als Unternehmer, die die Konstruktion einer Skulptur gleichsam als Bauauftrag verstehen. Als Künstler im europäischen Sinne sehen sie sich keinesfalls. Die beiden Bildhauer schaffen eine grosse Vielfalt an unterschiedlichsten Figuren, einmal natürlich die in würdevoller Haltung und im Sonntagsstaat thronenden Abbilder verstorbener Honoratioren oder ihrer Gattinnen, dann aber auch Prediger, Nonnen, Mütter mit Kindern, Engel, Soldaten im Angriff oder als Wachhabende, überlebensgrosse Polizisten, Ringer, Fussballer, Adler, Schnecken, Antilopen, Putten, Leoparden, Löwen – ein wahres Panoptikum, dessen Figuren uns teilweise in den Denkmälern der Asafo oder in den Grabmonumenten der Akan begegnen und die meist eine symbolische Bedeutung haben.

Es ist nicht zu übersehen, dass einige der Skulpturen, die man bei den Bildhauern findet, auf einem Grabmahl fehl am Platz wären. Tatsächlich werden Zementfiguren heutzutage auch anderweitig verwendet. Wie Sunday Jack Akpan im Gespräch zu verstehen gibt, sind viele seiner Kunden Geschäftsleute, die Figuren zu Werbezwecken einsetzen, sei es als Schilderhalter, sei es gleichsam zur Demonstration dessen, was das Unternehmen zu bieten hat.

Die Statuen der Verstorbenen stehen zweifellos im…

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