Dirk Schwarze
Anicka Yi
»Jungle Stripe«
Kunsthalle Fridericianum, 29.5. – 4.9.2016
Susanne Pfeffer ist als Kuratorin Grenzgängerin. In immer neuen Anläufen stößt sie in die Regionen vor, in denen unser festgefügtes Bild von der Realität zerbröselt und wir gezwungen werden, über unsere Welt neu nachzudenken. Das fing im Herbst 2013 an, als sie in der Ausstellung „Speculations on Anonymous Materials“ Künstlerinnen und Künstler vorstellte, die in ihren Arbeiten den persönlichen Bezug vernachlässigen und sich in der virtuellen Welt bewegen, als sei sie unsere angestammte Wirklichkeit. Vor allem wurde deutlich, dass die Konstruktion des Virtuellen unmerklich das Reale verdrängt hat.
In der Ausstellung „nature after nature“ spitzte die Kuratorin die Fragestellung zu. Es zeigte sich, wie labil die Natur ist und wie bruchlos das, was wir an Müll produzieren, an die Stelle des Natürlichen tritt. Unversehens wurde aus der Ausstellungsfolge eine Trilogie, die 2015 in der Schau „Inhuman“ gipfelte. Die Ausstellungsbesucher wurden mit Lebenswelten konfrontiert, in denen genetische Manipulationen ebenso selbstverständlich sind wie hybride Strukturen. Das Synthetische ist längst nicht mehr von dem natürlich Gewachsenen zu trennen.
Auch wenn die 2016 folgende Ausstellung „Images“ auf andere Problemfelder verwies, muss sie doch in dieser Reihe genannt werden, weil sie ebenfalls eine Grenzerkundung bescherte. Susanne Pfeffer hatte Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die angesichts der Bilderfluten, die uns überrollen, die Funktion und Erscheinungsform des Bildes reflektieren und unsere Aufmerksamkeit auf das Imaginäre lenken. Und indem die Künstler das Wesen der Bilder umkreisten, nahmen sie immer wieder Aspekte auf, die innerhalb der Trilogie thematisiert worden waren.
Mit der Einzelausstellung „Jingle…