Angeles Marco
Über das in der Plastik häufig verwendete Metall hinaus gehören Gummi, Stearin und Wachs zu den Materialien der Objektkunst von Angeles Marco (geb. 1947, Valencia). Ihre Arbeiten sind zunehmend erzählerischer geworden im Vergleich zu den 1983 in Malaga ausgestellten Halbreliefs aus Eisen. Auch Angeles Marco greift den die gesamten Objektkunst Spaniens kennzeichnenden Kasten auf, den sie entweder mit Wachs oder Stearin füllt (“Recipiente estanco”) oder auf ein Gestell installiert, mit seiner offenen Seite über dem Kopf des Betrachters als Teil eines schiefen Aufzugs (“Ascensor oblícuo”).
Heute konstruiert die Objektkünstlerin Inhaltsebenen von suggestiver Kraft. Die oft ins Absurde gehende Funktionsuntüchtigkeit von alltäglichen Gegenständen entsteht durch die Isolation dieser Objekte. Die “Puertas”, zwei aneinander gesetzte Türkonstruktionen aus Eisen, Gummi und Plastik, führen zu keinem Raum; “Camino”, Weg, nennt sich eine kleinere Installation aus geometrisch arrangierten, flachen Eisenbehältern, die mit Asphaltkrümeln gefüllt sind. Da ergeben sich imaginative Verbindungen, Wegkreuze, doch kein kontinuierlicher Weg.
Wie bei Badiola und dessen Vorfahren oder Epigonen wird auch im Oeuvre von Angeles Marco das Spiel mit den Balancen zu einem wichtigen Bestandteil und verleiht den Arbeiten mitunter einen surrealistischen Charakter: “Escalera mecánica”, eine hängende Treppe, die aus dem Nichts gegen eine Wand führt. Der behäbig nach unten ziehende Gummisack an einem Eisenständer (“Contenedor”) wirkt komisch, aber auch merkwürdig bedrohlich durch seine groteske Form.