ANFANGEN HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN
DORA IMHOF IM GESPRÄCH MIT ADAM SZYMCZYK
Adam Szymczyk ist seit Sommer 2003 Direktor der Kunsthalle Basel. Der 33-Jährige hat in Warschau Kunstgeschichte studiert, ist Absolvent des Curatorial Training Programms De Appel in Amsterdam und hat als Kurator und Kunstkritiker gearbeitet. Der Nachfolger von Peter Pakesch hat die Findungskommission vor allem durch seine Arbeit in der Foksal Gallery Foundation in Warschau und sein breites Verbindungsnetz überzeugt. Ein Gespräch über seine Pläne in Basel.
Dora Imhof: Seit Juni diesen Jahres sind Sie Direktor der Kunsthalle Basel, die jedoch wegen umfangreicher Renovation bis Mai 2004 geschlossen ist. Das ist eine eigenartige Situation anzufangen, sozusagen hinter geschlossenen Türen. Wie ist das, was tun Sie jetzt?
Adam Szymczyk: Das ist zwiespältig. Einerseits ist es natürlich eine luxuriöse Situation, in der man viel Zeit hat sich vorzubereiten. Aber klar, es wäre natürlich besser, sofort richtig anzufangen, ohne diese Verzögerung, diese seltsam undefinierte Zukunft. Wir haben aber nur halb geschlossen. Zum Beispiel, Mitte Oktober wird in einigen Räumen der Kunsthalle ein Projekt der Basler Künstlerin Nicoletta Stalder stattfinden. Die Wiedereröffnung des ganzen Hauses kommt dann Mitte nächsten Jahres.
Bevor Sie nach Basel kamen, waren Sie leitendes Mitglied der Foksal Gallery Foundation in Warschau. Was ist das für ein Ort, trotz des Namens keine Galerie, oder?
Ja, die Foksal Gallery wurde 1966 von Künstlern und Kunstkritikern gegründet. Es ist ein sehr kleiner Raum, eine Galerie, die mit öffentlichen Geldern finanziert wurde, die jedoch die Strukturen einer kommerziellen Galerie imitierte: mit einer Gruppe von Künstlern, die dort regelmäßig ausstellte, mit…