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Ausstellungen: München · von Cornelia Gockel · S. 435 - 435
Ausstellungen: München , 1998

Cornelia Gockel
Andy Warhol: “The Last Supper”

Staatsgalerie moderner Kunst, München, 27.5. – 27.9.1998

Als der Galerist Alexander Iolas 1985 seinen langjährigen Freund Andy Warhol mit dem Zyklus “The Last Supper” beauftragte, hatte er schon drei oder vier andere Künstler vergeblich gefragt. Iolas wollte in den Galerieräumen der Mailänder Bank gegenüber von Santa Maria delle Grazie eine Ausstellung mit einem zeitgenössischen Künstler realisieren, die sich auf das Abendmahl von Leonardo da Vinci im Refektorium des Dominikanerklosters bezieht. Doch keiner schien sich sich für den Plan zu begeistern. Warhol, der bereits 1963 mit seiner Serie “Thirty are Better than One” eine Paraphrase auf Leonardos Mona Lisa geschaffen hatte, interessierte das Thema. Im Frühjahr 1985 begann er mit der Arbeit an dem Zyklus, der mit über 100 Werken auch der letzte, große vor seinem Tod wurde. Die Staatsgalerie moderner Kunst in München zeigt mit 20 Gemälden und Siebdrucken auf Leinwand sowie 36 Arbeiten auf Papier daraus erstmals in Deutschland einen größeren Werkkomplex.

Das von Leonardo da Vinci 1495-97 als Wandbild ausgeführte Abendmahl in Santa Maria delle Grazie gehört wohl zu den meistreproduzierten Werken der Kunstgeschichte. Es ist bezeichnend für die Arbeitsweise von Andy Warhol, daß er als Vorlage nicht ein Abbild des Originals verwendete, sondern billige Reproduktionen, wie man sie in den Andenkenläden erwerben kann. Für seine Siebdrucke benutzte er beispielsweise als Druckvorlage eine Fotografie nach einer Kopie aus dem 19. Jahrhundert, die auf die weiß oder farbig grundierte Leinwand gedruckt wurde. Bei den mit Siebdruck kombinierten Collagen wurden farbige Papierstücke vor dem Druckvorgang auf…


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