Uta M. Reindl
Andreas Slominski
Jablonka Galerie, Köln, 10.11.2000 – 13.1.2001
Gleich im Entrée der Jablonka Galerie stellte sich dem Besucher ein Rollstuhl in den Weg. Dieser stand seltsamerweise auf einem Gartenschlauch, der aus der Eingangstür in den Raum verlief. “Wo sind die Skier?” fragte sodann der Titel eines mehrteiligen Lichtobjekts an der Wand, mit länglichen und gekrümmten Elementen. Die Antwort legte sich dem gewitzten Beobachter nahe, der bei den Arbeiten von Andreas Slominski ohnehin gefragt ist.
Denn als Fallensteller macht sich der in Hamburg lebende Künstler vielfältig und international seinen Namen. Eine Würgefalle für Kleinraubzeug (1992), Fallen für Wölfe (1993), Füchse (1998) und Hunde (1998), Mäuse ( 1990 – 2000), auch eine Fangrinne für Schnecken(1998) sowie eine Vogelfangstation (1998/99) gehören zum Grusel-Kabinett der in Duchampscher Manier gefertigten Installationen und Objekte aus ready mades. Bei Jablonka gab es drei Exemplare aus diesem Sortiment zu sehen: die hüttenartige Falle aus Holz und Maschendraht für Prairiehunde, Mausefallen im Spielzeug-Schaufeltraktors aus Holz., jeweils mit passenden Schlupflöchern für die Tiere. Die Vogelfalle im Kinderwagen lockt Vögel auf eine Metallstange, die sofort ins Wageninnere klappt, um das Tier im Wageninneren beziehungsweise in einen Jutesack darunter (ver-) enden zu lassen.
Was dem Tierfreund eine Zumutung, bereitet nicht nur dem sadistisch geneigten Betrachter viel Genuss, ob an der konkreten oder auch an der metaphorischen, weil die Kunst hinterfragenden Bedeutung dieser Fallen. Doch bei den jüngsten Arbeiten Slominskis mag so manchem das Schmunzeln gefrieren. Der “Schrank für Liebhaber im Rollstuhl” etwa lässt den Rollstuhl in Metall-Schienen im Inneren eines Holzschrankes förmlich auflaufen….