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Ausstellungen: Berlin · S. 309 - 310
Ausstellungen: Berlin , 1989

Marius Babias
Andreas Helfer, Ulrich Kühn, Martin von Ostrowski

Galerie Sonne, 7.12.1988-14.1.1989

Daß die auf Andy Warhol spezialisierte Galerie Sonne immer wieder auch jüngere Künstler ausstellt, gehört zur Verkaufsstrategie, wonach diese jüngeren von den Altmeistern in pekuniäres Schlepptau gezogen werden sollen. In dem Avantgarde-Tendenzen gegenüber mißtrauischen Berliner Milieu gewiß ein Sachzwang, um die wenigen Sammler, die es gibt, langfristig an die Galerie zu binden, und dieses Dilemma, teils von den Galerien selbst erzeugt, teils auf sie abfärbend, ist auch in der Inszenierung der Gemeinschaftsausstellung mit Andreas Helfer, Ulrich Kühn und Martin von Ostrowski zu spüren; besonders der mit Zeichnungen ausgestattete Gemeinschaftsraum trägt diese kompromißbereiten Züge.

Der Ausgangspunkt der Arbeiten von Helfer, Kühn und von Ostrowskis liegt in der ästhetischen Eigendynamik von Kunst beziehungsweise in der Kunstgeschichte selbst begründet. Den Künstlern geht es um eine konzeptuelle Definition, die in Differenz zu künstlerischen Vorbildern und Traditionen die Möglichkeiten heutiger Kunstpraxis zu bestimmen versucht. Daß die Positionsbestimmungen unterschiedlich ausfallen, liegt an der virtuosen beziehungsweise bewußt oder unbewußt weniger virtuosen Handhabung solcher an Vorbildern orientierten formalen Mittel. Profunde Kenntnisse der Voraussetzung, Bedingung und theoretischen Anfälligkeit simulativer Techniken, wie sie aus New York bekannt sind (etwa Sherrie Levine und Elaine Sturtevant), demonstriert Ulrich Kühn in seinen Gemälden und Zeichnungen nicht dadurch, daß er in bekannter Manier noch die Originale, sondern dadurch, daß er schon die Fälschungen fälscht. Seine Arbeiten orientieren sich nur scheinbar an Originalen von Pollock, Stella oder Chamberlain; im Falle Chamberlains, der nicht original skulptural imitiert, sondern lediglich malerisch konnotiert wird, wird deutlich, daß Kühn die…


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