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Ausstellungen: Düsseldorf · von Helga Meister · S. 341 - 343
Ausstellungen: Düsseldorf , 2016

Helga Meister
Andreas Gursky

»nicht abstrakt«
K20, Kunstsammlung NRW, 2.7. – 6.11.2016

Andreas Gursky lebt seit 1957 in Düsseldorf. In der Künstlerkneipe Ratinger Hof hat er seine Jugend verbracht, erlebte den deutschen Punk und hörte ZK, die Vorgängerband der Toten Hosen mit dem Sänger Campino, seinem Freund. Eine Straße weiter liegt die Kunstakademie, wo er 1986 Meisterschüler von Bernd Becher wurde. Und in der entgegengesetzten Richtung befindet sich die Kunsthalle, wo er 1993 das berühmte Bild mit dem hässlichen, grauen Teppichboden zeigte. In diesem Viertel liegt die Kunstsammlung und in zwei Kilometer Luftlinie sein Atelier. Nun genießt er sein Heimspiel in Düsseldorf und zahlt zurück, was er in der Vergangenheit an Impulsen empfangen hat. „Andreas Gursky – nicht abstrakt“ heißt die Schau im Amerikasaal von K 20.

Ursprünglich sollte sie „abstrakt“ heißen, denn sie vereint 20 Werke, die allesamt unter der Bezeichnung „ohne Titel“ laufen. Jetzt ist daraus ein „nicht abstrakt“ geworden, denn die Fotografie kann zwar tricksen, verfremden und verbiegen, aber sie kann sich nicht vom Gegenstand lösen. Möglicherweise auch von der Kunstgeschichte nicht, mit der sich Gursky auf Schritt und Tritt auseinandersetzt. Wo Andy Warhols „Selbstmord einer Frau“ hing, mit der aus einem Fenster stürzenden Frau in Helldunkel-Variationen, befinden sich jetzt seine Tulpen- und Hyazinthenbilder, fotografiert aus dem Helikopter, mit dem Blick von oben. Warhols Stilmittel der Vervielfältigung, Wiederholung und Reihung von Motiven greift Gursky auf, analog zur elektronischen Musik und deren repetitiven Klangmustern, die ihn stark beschäftigen. Aus diesem Grund baut er jetzt falsche Wände vor die Mauern im Ausstellungssaal,…



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