Dagmar Streckel
André Thomkins
Busche Galerie, Köln, 22.6. – 3.8.1991
Innerhalb seines vielschichtigen, für die Kunst der 60er und 70er Jahre aber untypischen Werkes ist der Schweizer Künstler André Thomkins vor allem für seine Zeichnungen, die Druckgrafik und die konkrete Poesie bekannt. Man kennt ihn auch als Künstler im Umfeld von Fluxus und den Nouveaux Réalistes, mit welchen er durch persönliche Freundschaften, u.a. mit George Brecht, Robert Filliou, Dieter Roth oder Daniel Spoerri, verbunden war, ohne im eigentlichen Sinne dazuzugehören. Thomkins, der 1985 starb, entwickelte ein eigenständiges, weitgehend unabhängiges Werk, das ihn gleichzeitig als typischen Schweizer Künstler aus- und kennzeichnet. 1930 in Luzern geboren, hat er einen Großteil seines Lebens seit Beginn der 50er Jahre in Deutschland verbracht. Dessen Wiederaufbau erlebte er in den ersten Nachkriegsjahren zuerst von Rheydt am Niederrhein aus mit. Im Ruhrgebiet wohnte er dann ab 1954 in Essen und hatte von dort aus regen Kontakt mit der sich im Rheinland entwickelnden jungen Kunstszene der 60er und 70er Jahre. Charakteristisch ist die Kündigung seiner Professur für Malerei und Grafik an der Kunstakademie von Düsseldorf, die er 1974 nach nur fünf Semestern aufgab, weil er wieder mehr Zeit auf seine eigene künstlerische Arbeit verwenden wollte. 1972 ist Thomkins Teilnehmer von Harald Szeemanns “documenta 5” wie auch der darauffolgenden “documenta 6” gewesen.
Sein Werk setzt sich aus zahlreichen und unterschiedlichen Gruppen zusammen, die in materialtechnischer Hinsicht zu großen Teilen Bleistift-, Farb-, Feder- und Tuschezeichnungen, Aquarelle und Gouachen sowie Druckgrafiken von kleinem Format sind und sich u.a. in der frühen Gruppe der Zeitungsüberzeichnungen,…