Hanne Weskott
André Masson
“Bilder, Zeichnungen und Grafik”
Galerie Klewan, 2.2.-1.4.1989
Allzu viele Freunde und Sammler hat André Masson in Deutschland nicht. Seine Präsenz in den Museen ist nicht üppig und sein 9o. Geburtstag 1986 war für die Kunstwelt kein Ereignis. Sicher gab es immer wieder wie Brusberg einzelne, die sich auch in Deutschland für ihn eingesetzt haben. Brusberg hat mit dem Band 14 seiner Dokumente eine gut lesbare kleine Einführung in das Werk von Masson herausgebracht. Ein anderer treuer Masson-Freund ist Helmut Klewan, der ihn schon zum 9o. Geburtstag mit einer beachtlichen Ausstellung geehrt hat. Die jetzige Schau war ursprünglich zur Premiere eines neuen Massonbuches gedacht, das Klewan mit dem Verlag Matthes & Seitz herausgibt: “Wege zu Masson” mit Texten von Georges Bataille, Maurice Blanchot, Michel Leiris und einigen anderen. Sämtliche Texte von Masson selbst, einige bisher in deutsch noch nicht erschienen, sollen das Herzstück des Buches ausmachen. Die Illustration wird sich im wesentlichen mit der jetzigen Ausstellung (ausgenommen die Grafik) decken. Wegen Problemen mit der Übersetzung erscheint das Buch erst im Herbst zur Messe.
Die Ausstellung zeigt Bilder und Zeichnungen von 1925-78 und Grafik von 1945-84, wobei hier der Schwerpunkt auf den 7oer Jahren liegt. Zu den frühesten Arbeiten zählen zwei Zeichnungen von 1925, beide “Dessins Automatiques”. Masson ist als Autor der automatischen Zeichnung in die Kunstgeschichte eingegangen. Es gibt zwar durchaus einige Vorgänger, die den Zufall als Anregung für die Weiterarbeit akzeptiert haben, er aber lieferte sich dem methodisch aus, wie Jürgen Schultze in seinem Vorwort des Brusberg-Buches sagt. Er erwähnt…