Andorra
Eve Ariza
Murmuri
Komissarin: Miriam Ambattle.
Kuratoren: Ivan Sansa, Javier Balmaseda, Paolo De Grandis Ort: Istituto Provinciale Santa Maria della Pietà, Castello 3701
Der Pavillon von Andorra befindet sich in diesem Jahr ziemlich versteckt in einem Innenhof des Istituto S. Maria della Pietà. Man erreicht ihn entweder direkt durch die an der Riva degli Schiavoni gelegene Kirche oder durch eine Seitenstraße. Der Arbeit von Eve Ariza kommt diese ruhige Lage entgegen. Abseits der Touristenströme, die sich die Uferstraße entlang wälzen, hat die Künstlerin eine konzentrierte, handwerklich perfekt ausgearbeitete Rauminstallation geschaffen.
Auf schwarz gestrichenen Wänden installierte sie Hunderte von handgetöpferten, unglasierten Schalen. Es gibt kleinere und etwas größere Gefäße; die Farbpalette reicht von rötlich, über cremefarben bis graugrün und schwarz. Dicht an dicht mit den Böden an die Wandflächen montiert, formieren sich die Schalen zu einem abstrakten plastischen Bild, auf das Licht und Schatten im Wechsel ihre Akzente setzen.
Zugleich funktionieren sie als Resonanzkörper, in denen sich die Klänge eines eingespielten Soundtracks brechen sollen (dieser beabsichtigte Effekt war allerdings nicht wahrnehmbar). Zumindest das Bild stimmt: Weil sie anstelle eines geschlossenen Bodens kleine, mundartige Öffnungen haben, scheinen die Gefäße zu sprechen. „Murmuri – Murmeln“ nennt Eva Ariza diese Installation, bei der jede einzelne Schale ihre eigene natürliche „Stimme“ hat. (SB)