Andorra
Helena Guardia Ribó, Francisco Sánchez Sánchez. Més enlla de la visió / Beyond vision. Kuratoren: Paolo de Grandis, Josep M. Ubach Bernada
Ort: Chiesa di San Samuele, Campo San Samuele Es sind nicht nur die großen Länder, die sich einen nationalen Auftritt auf der Biennale Venedig leisten. Auch kleine Staaten nutzen die Gelegenheit, um ihre Kunst und Kultur in diesem Rahmen einem internationalen Publikum zu präsentieren. So gibt bei der 54. Ausgabe der Biennale das Fürstentum Andorra seinen Einstand – ein Zwergstaat, von dessen rund 84.000 Einwohnern nur gut 35% die andorranische Staatsbürgerschaft besitzen. In der Kirche San Samuele werden zwei Künstler vorgestellt, die sehr unterschiedlich arbeiten, deren Werke sich aber in der Gegenüberstellung gut ergänzen.
Francisco Sánchez (geb. 1962) malt seine Bilder ausschließlich mit Kohle. Er ersinnt fantastische Landschaften, Gebirgspanoramen, Meere, traumhafte Architekturen. „Das Ephemere und das Ewige“ nennt der Andorraner diese Panoramen, wobei oft unklar bleibt, ob die fiktiven Formationen Mikro- oder Makrokosmen darstellen. Ob Wolkenformation, Wasserwirbel oder Ozean – Sánchez, der William Turner bewundert, malt die Naturphänomene immer in Bewegung.
Bewegt und lebendig sind auch die Fotografien, die Helena Guàrdia (geb. 1966) aus Andorra mit nach Venedig gebracht hat. Mit einem konkaven Spiegel ist sie durch ihre Heimatstadt Andorra la Vella gegangen und hat die darin „treibende Stadt“ fotografiert. Entstanden sind fließende Impressionen, die sie groß aufgezogen hat und auf konkav gebogenen großen Gestellen präsentiert. Dazwischen hat sie schmale Spiegel gestellt, die die Raumsituation der Kirche auf den Kopf stellen. So will Guàrdia eine Parallele zu Venedig herstellen, das mit…