Spanien
Ana Laura Aláez
Javier Pérez
Kommissar: Estrella de Diego
Es ist sicher nicht die prickelndste Idee, “Venedig” zum Thema von Biennale-Kunstwerken zu machen. Davon konnte man sich auf der diesjährigen Veranstaltung wieder einmal hinlänglich überzeugen. Eine löbliche Ausnahme: der von Kommissarin Estrella de Diego eingerichtete spanische Pavillon. Die Künstler ihrer Wahl, die Basken Ana Laura Aláez und Javier Pérez, haben nicht zur Schlacht mit venezianischen Allgemeinplätzen ausgeholt, sondern ihre Assoziationen zur Stadt in sehr sinnlichen Kunstwerken umgesetzt. Javier Pérez (geb. 1964) installierte im zentralen Raum eine nach unten gestülpte Kuppel, dicht behängt mit großen Tropfen aus geblasenem Glas. Die drei Elemente Architektur, Wasser und das sprichwörtliche “venezianische” Glas verbinden sich in dieser Arbeit zu einer monumentalen räumlichen Präsenz von zugleich großer Poesie. Beständig gemahnt ein leises Klirren an die Zerbrechlichkeit dieser venezianischen Vision. Eher auf den Bereich des intimen, persönlichen Erlebens zielen dagegen die Arbeiten von Ana Laura Aláez in den drei seitlichen Kabinetträumen. In ihren pop-artig verträumten Videoinstallationen geht es um Himmel, um Regen, um die Schönheit. Aláez selber spielt die Hauptrolle, projiziert ihr Gesicht als eine Art Mondgöttin an die Decke, posiert in immer neuen Outfits, oder lässt Wasser in eine Rinne im Raum und über ihr Gesicht im Video strömen. SB