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Ausstellungen: Berlin · von Jens Asthoff · S. 234 - 237
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Amelie von Wulffen

KW Institute for Contemporary Art 28.11.2020–24.05.2021
von Jens Asthoff

Es ist Amelie von Wulffens erste institutionelle Einzelschau in Berlin, und in Coronazeiten hat auch sie mit Sichtbarkeit zu kämpfen. Mitte November 2020 installiert, sollte die Ausstellung am 28. November eröffnet werden. Wegen des Lockdowns fand das nicht statt, lange blieb die Öffnung ungewiss. Die KW verlängerten vorsorglich bis 2. Mai, erst seit 17. März ist die Schau zugänglich. Zu hoffen ist, dass das so bleibt. Denn die Ausstellung ist, man muss es so sagen, ein Ereignis. Durch Einbindung früher Arbeiten ermöglicht sie einen umfassenden Blick aufs Werk, mit der hervorragenden Auswahl aus jüngerem und neuestem Schaffen ist sie zugleich ein starkes aktuelles Statement.

Retrospektive Tiefe bringen Künstlerin und Kuratorinnen (Anna Gritz, Kathrin Bentele) durch eine schlüssige Auswahl ein: Zwei großformatige Collagen Ohne Titel (1998 / 99) zählen dazu, der frei nach Antonioni gedrehte Knetgummi-Animationsfilm Pedigree (1996 / 99, mit Michael Graessner) oder Zeichnungen aus Die graue Partizipation (2001). Letztere, im Zugangskorridor zum Hauptraum auf Reihe gehängt, entfalten gespenstische Aktualität: Sie zeigen dicht gedrängtes Klub- und Konzertpublikum aus dem Berlin der 90er-Jahre, der Blick der Künstlerin agiert stets mittendrin, blasses Bleistiftgrau lässt das heute einmal mehr wie ferne Erinnerung wirken. Auch die Aquarellserie This is how it happened (2011–2020) mit situationskomisch anthropomorphen Obst- und Gemüse-Protagonisten fehlt nicht. Ergänzt wurde die zeithistorische Perspektive durch eine Kollaboration zwischen den KW und after the butcher, die bis 7. März Stadt und Knete. Positionen der 1990er Jahre präsentierten und politisch engagierte, kollektive Werke zeigten,…

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