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Ausstellungen: Kiel · von Jens Rönnau · S. 257 - 258
Ausstellungen: Kiel ,

Kiel
Amazons of Pop

Künstlerinnen – Superheldinnen – Ikonen. 1961–1973
Kunsthalle zu Kiel 02.10.2021–06.03.2022

Kunsthaus Graz 22.04.–28.08.2022

von Jens Rönnau

Sie kommen mit Macht, füllen fast die ganze Kieler Kunsthalle: Amazonen, Superheldinnen, Ikonen, die sich ebenso kritisch wie lustvoll in die Künste einmischen. Werden der Frau seit Jahrtausenden Rollen als Muse, erotisches Objekt oder der Fürsorge verordnet, so besetzen Frauen seit dem 19. Jahrhundert zunehmend auch in der Kunst wichtige Positionen. Mit dem allgemeinen Aufbruch der Gesellschaft in den 1960er Jahren wird das deutlicher. Die Popart, die aus männlicher Sicht das weibliche Rollenklischee eher fixierte, rief besonders viele Frauen auch in künstlerische Macherrollen.

Zu den ersten zählte die französisch-amerikanische Künstlerin Niki de Saint Phalle. Als Mädchen vom eigenen Vater missbraucht befreite sie sich mit Macht davon in öffentlichen dramatischen Schießaktionen auf kreativ gestaltete männliche Figuren. Es folgten feminine Bilder und Objekte: lustvolle, farbenfrohe, doch niemals sexistische Frauendarstellungen – die üppigen Nanas sind weltberühmt. Und so zieht sich ihre Kunst von den Schießbildern 1961 durch die Ausstellung, um im dritten Stock unter dem Dach mit einem Himmel voll aufblasbarer Nanas zu enden.

Rund 100 Werke von 40 Künstlerinnen umfasst die Schau, die von Hélène Guenin und Géraldine Goube zunächst für das MAMAC Nizza (Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain ) und dann zusammen mit der Kieler Kunsthalle und dem Kunsthaus Graz entwickelt wurde. Die Werke von Niki de Saint Phalle, die im ideengebenden MAMAC einen Sammlungsschwerpunkt darstellen, bilden in der Ausstellung einen konsequenten roten Faden. Er spiegelt die Entwicklung der Künstlerin und zeigt zugleich die zahlreichen parallelen…

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