vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Bern · S. 268 - 270
Ausstellungen: Bern , 1986

Christa Jolles
Am Rande

Ilja Kabakov – Ein Brückenkopf zum Osten ?
Kunsthalle Bern 30.8.1985-17.11.1985

In der Kunsthalle Bern wird mit Ilja Kabakow erstmals ein nicht offizieller russischer Künstler durch eine Einzelausstellung in einem westlichen Kunstinstitut vorgestellt. Schon früher hatten sich verschiedene Museen erfolglos um Kabakow bemüht. Seine Werke waren weder in der Sammlung Ludwig noch in der Übersichtsausstellung »Russische und Sowjetische Kunst« (Düsseldorf, Stuttgart, Hannover 1985) vertreten. Wie wurde gerade diesem Künstler jetzt die privilegierte Rolle zugedacht, als Brückenkopf zum östlichen Kulturgeschehen zu dienen, wodurch zeichnet sich sein künstlerischer Ausdruck aus?

Biographisches
Ilja Kabakow wurde 1933 in Dnjepropetrowsk geboren. Seit 1945 lebt und arbeitet er in Moskau. Er verdient sein Brot als Kinderbuchillustrator. Sein Land hat er nie verlassen.

Das Thema »Am Rande«; Exposition
Da man sich in Bern auf Werke beschränken mußte, die sich bereits im Westen befanden, strebte man keinen repräsentativen Querschnitt durch das Ouvre Kabakows an, sondern wollte einen besonderen Aspekt herausarbeiten. Das Hauptwerk, das der Ausstellung sowohl Titel als auch Leitmotiv verliehen hat, ist das Triptychon »Am Rande«. Am Rande der immensen, weißen Flächen schreiten rucksack-tragende Menschen. Alle hoffnungslos an den Rand verwiesen, können sie sich dem Zentrum um keinen Schritt nähern. Nur vereinzelt wird eine Gestalt vom Licht durchdrungen und hebt sich durch ein feines Leuchten auf Kopf und Schultern von den ändern ab. Dieser blasse Hoffnungsschimmer ist es, der der Ausstellung ihre Berechtigung verleiht.

Durchführung
Große, weiße, spiegelnde horizontale Platten versperren das Zentrum der beiden ersten Räume und drängen den Betrachter an die Wände. Über diese ziehen sich…


Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei