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Ausstellungen: Krefeld · von Helga Meister · S. 370 - 371
Ausstellungen: Krefeld , 2000

Helga Meister
am horizont

Kaiser Wilhelm Museum Krefeld, 21.11.1999 – 27.2.2000

Der Horizont war ein Motiv der Sehnsucht im 19. Jahrhundert. Doch diese gedachte Linie, auf der sich Himmel und Erde begegnen, ist auch ein paradoxes Bild. Im Erreichen verschwindet er. Oder es geht einem “Hans guck in die Luft” wie dem Amerikaner Jason Rhoades, der mitsamt seinem romantischen Gefühl von Bregenz dem Tal entgegensteuerte, beim Betrachten der Alpen den Felsen auf der Straße übersah und mit seinem sportlichen “Chevrolet Impala” vor jenem Stein des Anstoßes landete, der nun als “Impala Museum” im Kaiser Wilhelm Museum liegt. Recht archaisch wirkt er im neuen Milieu. Ein Unfall als Anlass für Gespräche zur Zeitenwende? Weder der scheidende Museumschef Gerhard Storck noch Ausstellungsleiter Julian Heynen haben romantische Gefühle, sobald sie ans neue Jahrtausend denken.

Reinhard Mucha, der seit Mitte der 80er Jahre keine Installation mehr gemacht hat, sah sich jetzt im Fundus des Museums um und stellte einen “Urlaub im All” zusammen. Er fand nämlich mit der für ihn typischen Treffsicherheit Dinge, die sowohl auf den genius loci als auch auf seinen eigenen Stil hinweisen, Dia-Betrachtungskästen der 60er Jahre, Neonringe, Vitrinen einer historischen Ausstellung, einen hellroten Sockel, der aufs Schönste zu Muchas Fußstützen für die Bundesbahn erster Klasse passt. Es gibt abstruse Gerätschaften, die dazu taugen, eine schwere Glasscheibe zu transportieren. Auf der Oberkante dieses aufgebockten Ensembles sind Beleuchtungskörper gesetzt, wie sie Fotografen benutzen. Sie strahlen in ein recht prosaisches All. Mucha hat die Beleuchtungstöpfe des Ausstellungsraums abgenommen und nutzt sie als Scheinwerfer fürs Raumschiff. Der…


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