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Gespräche mit Galeristen · S. 188 - 191
Gespräche mit Galeristen , 1986

Am Ende der Euphorie ?

Interview mit Petra Winderoll (Galerie Strand, München) von Heinz Schütz

HS: Vor zwei Jahren – im Mai 1984 – eröffneten Sie zusammen mit Klaus Würth die Galerie »strand«. Damit war Ihre Galerie nach »Möbel perdu« in Hamburg die zweite Galerie in der Bundesrepublik, die sich mit Design befaßt. Später kamen in Köln »Pentagon«, in Berlin Weinand und »F.A.R.T.« dazu. Bis heute ist Ihre Galerie im gesamten süddeutschen Raum die einzige Design-Galerie geblieben. Welche Vorstellungen und Absichten waren maßgeblich bei dem Entschluß, in München eine Design-Galerie zu eröffnen?

PW: Wir beide – Klaus Würth und ich – sind Designer. Klaus Würth hat Möbel- und Ausstellungsdesign studiert und ich Grafikdesign. Aufgrund unserer Ausbildung und eigener Erfahrung wollten wir zeigen, was in Werkstätten passiert, die für sich selbst arbeiten. Dort bleiben die Arbeiten häufig stehen, weil keine Möglichkeit besteht sie herzuzeigen, bzw. die Designer sie vergeblich versuchen, an Hersteller zu verkaufen. Dabei handelt es sich teilweise um Arbeiten, die allein von der Fertigungstechnik her in Produktions- und Großbetrieben nicht herstellbar sind.

HS: Es handelt sich also um Unikate?

PW: Unikate, die von den Designern selbst hergestellt werden oder Entwürfe für die Produktion von Kleinbetrieben. Was wir nicht ausstellen sind Objekte, die industriell produziert werden. Im Gegenteil, es sind Arbeiten von Designern, die sich eher gegen die industrielle Fertigung wenden, was dem normalen Designbetrieb durchaus zuwiderläuft. Das Design kommt, kann man sagen, aus der industriellen Produktion. Insofern muß man davon ausgehen, daß es sich hier um eine Erweiterung des Designbegriffes handelt, oder man kann…

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