Denken 3000
Derrick de Kerckhove
Als hätte McLuhan uns verkabelt – Über Relevanz und Genauigkeit des Netzes
Ein Gespräch mit Oliver Zybok
Derrick de Kerckhove ist Direktor des „McLuhan Program in Culture and Technology“ und Hochschullehrer im Fachbereich Romanistik an der Universität Toronto, Kanada. Er ist einer der führenden Theoretiker im Kontext der Neuen Technologien, die ja unser neues Jahrtausend bestimmen. Der Hauptgegenstand seiner Forschungen und Veröffentlichungen ist das Verhältnis von Medien, Wahrnehmen und Verstehen. Im Mittelpunkt seiner Fragestellungen steht die Rolle des gegenseitigen In-Verbindung-Stehens durch die neuen Netzwerkmedien und deren Einfluss auf Wissenserwerb, Bildung, Entscheidungsfindung und soziale Beziehungen. Als gefragter Berater in den Bereichen Medienpolitik sowie Kunst und Kultur war bzw. ist er unter anderem für den kanadischen Rundfunk CBC, für die französische Regierung und für das Weltwirtschaftsforum tätig.
Derrick de Kerckhove, 1944 geb. in Wanze (Belgien), 1972 – 1980 Lehrbeauftragter am Center for Culture and Technology in Toronto; vor und während dieser Zeit Assistent von Marshall McLuhan, 1975 Promotion in Französischer Sprache und Literatur an der University of Toronto, 1979 Promotion in Kunstsoziologie an der Université de Tours, seit 1983 Professor im Department of French und Direktor des McLuhan Program in Culture & Technology an der University of Toronto, wichtigste Publikationen: The alphabet and the brain, 1988; „Die Architektur der Intelligenz, 2002“
Oliver Zybok: Sie haben eine Professur im French Department an der University of Toronto, haben sich mit der Soziologie der Kunst auseinandergesetzt, agieren in diesem Zusammenhang gelegentlich auch als Kurator und gelten als Visionär der Cyberkultur und Neuen Technologien. Wie fügen sich…