Amine Haase
Alle Kunst ist zeitgenössisch
Zur Aktualität von Bonnard und der Glaube an Wunder
Suzanne Pagé, Direktorin des Musée d’Art moderne de la Villede Paris, im Gespräch mit Amine Haase über ihren Blick auf die Kunst
Nach dem Studium der Kunstgeschichte über nahm Suzanne Pagé 1973 die L eitung des ARC (Animation, Creation, Recherche), eine Abteilung des Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, die 1967 gegründet worden war, um den Blick auf die zeitgenössische Kunst zu öffnen. 1988 übernahm sie die Direktion des gesamten Museums. In diesem Jahr wird sie es verlassen – wohl kaum ein “Ruhestand”. Im ARC zeigte Suzanne Pagé früh Künstler wie Panamarenko, Annette Messager, Joseph Kosuth, Hannah Höch, Cy Twombly, Motherwell, Nam June Paik, Jannis Kounellis, Christian Boltanski, Robert Smithon, Daniel Buren, James Turrell, Bill Viola, Anselm Kiefer, Robert Filliou, Lawrence Weiner, Hanne Darboven, Rebecca Horn, Reiner Ruthenbeck, Bruce Nauman, Richard Tuttle, Sol Lewitt, Donald Judd, Bernard Frieze. Sie präsentierte Fluxus, chinesische Volkskunst, aktuelle amerikanische Malerei-Tendenzen und “sozio-ökologische Kunst-Experimente”. Sie machte auf Art Brut aufmerksam mit “Les Singuliers de l’Art” und stellte die neuesten französischen Kunst-Erzeugnisse vor. Eine Entdeckung für Frankreich war 1981 der Blick auf aktuelle Kunst aus Deutschland “Art Allemagne Aujourd’hui”. Information darüber, was sich in der Welt der Kunst in und außerhalb Frankreichs tut, war und ist Ausgangspunkt für das ARC-Programm. Auch als Direktorin des Museums organisierte Suzanne Pagé große Werkschauen bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts: Frantisek Kupka, Kees van Dongen, El Lissitzky, Alberto Giacometti, Jean Pougny, André Derain, Francis Picabia….