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Ausstellungen: Krefeld · von Annelie Pohlen · S. 356 - 357
Ausstellungen: Krefeld , 2013

Annelie Pohlen
Alicja Kwade

»Grad der Gewissheit«
Museum Haus Esters, Krefeld, 29.9.2013 – 16.2.2014

1417 Asteroide umkreisen die Erde derart nahe, dass sie aus der Sicht der Nasa als gefährlich gelten müssen. Ebenso viele hat die in Berlin lebende Alicja Kwade (*1979 in Kattowitz) für die Ausstellung “Grad der Gewissheit” nach Krefeld bringen lassen, genauer, ebenso viele Findlinge. Dort überwältigen sie mühelos wie elegant – so mag es scheinen – die Grenze zwischen drinnen und draußen. Die ortsspezifische Installation markiert nicht nur ihrer Dimensionen wegen das Zentrum der Ausstellung. Sie zielt ins Zentrum der Wahrnehmung und rührt dort so ziemlich alles auf, was sich auf den unterschiedlichsten Bewusstseinsebenen abgelagert hat. Folglich gerät der ‘Grad der Gewissheit’ alsbald auf einige schiefe Ebenen.

Was für die Wissenschaft noch mehr oder minder berechenbar – gefährlich – erscheint, überrumpelt als streng geometrisch geordnete Formation der aus urbanen wie ländlichen Ansiedlungen doch so vertrauten Brocken die Wahrnehmung mit voller Wucht. Und dies umso mehr, als die erste Begegnung im Innenraum eher besinnlich stimmt. Dort formiert sich von der Wand her ein Keil aus winzigen Teilen Richtung Außenraum. Die ersten sind allenfalls so groß wie Sandkörner. Die Augen tasten sich – fasziniert von der Eleganz dieses so ‘selbstgewissen’ Auftritts – an den stetig ‘wachsenden Elementarteilchen’ entlang, bis der Blick durch das ‘Panorama’-Fenster in den Park fällt. Die unerbittliche Konsequenz der immanent künstlerischen Logik dieser in die Tiefe des Parks strömenden Flut von stetig wachsenden Findlingen treibt alsbald ihr eigenes Spiel mit allen geistigen, sinnlichen und emotionalen Gewissheiten über natürliche…



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